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Das Polymark-Projekt

Food-PET oder Non-Food-PET, das ist die Frage: Unterscheidung von gebrauchten PET-Flaschen via UV-Fluoreszenzmarker.

Am 7. und 8. Februar fand bei deres Sesotec GmbH in Schönberg das „Final Consortium Meeting“ zum Forschungsprojekt Polymark statt, das von der EU gefördert wurde. Laufzeit: drei Jahre. Im Fokus stand die Entwicklung einer neuen Technologie zur Identifizierung und Sortierung von insbesondere PET-Kunststoffen. Die sortenreine Erfassung und Erzeugung hochwertiger Sekundärrohstoffe sollten weiter verbessert werden. Akteure aus der gesamten PET-Wertschöpfungskette waren in das Projekt eingebunden.

Ziel war es, die Menge von lebensmitteltauglichem Rezyklat aus dem PET-Recyclingprozess zu erhöhen, indem zwischen PET-Flaschen, die für Lebensmittel verwendet wurden (Food-Flaschen), und solchen, die keine Lebensmittel enthielten (Non-Food-Flaschen), differenziert wurde. Hierfür wurden zum einen Markersubstanzen entwickelt, die es im Recyclingprozess ermöglichen, effektiv zwischen Food-PET- und Non-Food-PET-Flaschen zu unterscheiden. Die Markersubstanzen dienen dazu, Informationen über die Eigenschaften und Struktur der PET-Flaschen zu codieren. Zum anderen wurde innerhalb des Polymark-Projektes auch ein sensorisches Identifizierungssystem entwickelt, das die Marker erkennt und die Informationen entschlüsseln kann. Anschließend erfolgt in einem Sortiervorgang die mechanische Trennung der Kunststoffverpackungen. Sensorik und Mechanik sind in einer Sortiermaschine integriert.

Was kann eine Markersubstanz?

Um zwischen Food-PET und Non-Food-PET zu unterscheiden, wird ein Flaschentypus mit einem unsichtbaren UV-Fluoreszenzmarker beschichtet. Diese Markierungssubstanz wird auf die Außenseite der Flasche aufgebracht oder auf das Etikett oder auf die Label-Hülle gedruckt. Diese Markersubstanz fluoresziert bei Anregung durch UV-Licht.

Wie funktioniert die Sortierung?

Während des industriellen PET-Recyclingprozesses durchlaufen die Flaschen üblicherweise automatisierte Sortiermaschinen, die den PET-Strom nach Farbe und Art des Kunststoffs trennen. Dieser Ansatz wurde im Polymark-Projekt verwendet, um eine Prototyp-Sortiermaschine zu entwickeln, die in der Lage ist, Food- und Non-Food-Flaschen unter Verwendung eines UV-Fluoreszenz-Sensors zu sortieren. An der Entwicklung dieses Sortiersystems war Sesotec federführend beteiligt. „Unsere Forschungspartner haben erfolgreich ein komplettes Technologiepaket entwickelt“, erklärt Patrick Peuch von Petcore Europa. „Die Sortiertechnologie entstand parallel zu der Markierungstechnologie, und Versuche haben gezeigt, dass die Marker vom Sortierer erkannt und die betroffenen Flaschen entfernt werden können. Eine wirtschaftlich gewinnbringende Hochgeschwindigkeitssortierung mit dem Ergebnis eines sortenreinen Food-PETs für das Bottle-to-Bottle-Recycling  ist somit möglich.“ Zu den Polymark Partnern gehören: Petcore Europa, European Federation of Bottled Waters (EFBW), European Association of Plastics Recycling and Recovery Organisationen (EPRO), Plastics Recyclers Europe, UK Health and Environmental Research Institute (HERI), Fraunhofer Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS), Sesotec GmbH, 4PET Recycling BV, Mikrolin Hungary Kft. und Colormatrix Europe Ltd.

www.sesotec.com [1]

Foto: Sesotec GmbH

(EUR0517S42)