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Dänemarks Waste-to-Energy-Sektor floriert

Die Anlagenkapazitäten sind voll ausgelastet. Es werden aber auch mehr Abfälle recycelt.

In Dänemark wurden im Jahr 2015 rund 3,6 Millionen Tonnen Abfälle zur Erzeugung von Wärme und Elektrizität eingesetzt. Die Kapazitäten der 26 dänischen Waste-to-Energy-Anlagen sind voll ausgelastet. Der Preis zur Verwertung von Abfällen zu Energie sank seit 2010 um zehn Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg die Produktion von Fernwärme und Elektrizität durch die dänischen Anlagen um elf beziehungsweise einen Prozent. Zu diesem (vorläufigen) Ergebnis kommt die dänische Energiebehörde mit Unterstützung des dänischen Abfallverbands.

Jacob Hartvig Simonsen, Geschäftsführer des Abfallverbandes, sieht darin Anzeichen eines prosperierenden Sektors mit einer starken Fokussierung sowohl auf Ökonomie wie auf Ökologie. Während sich der Bereich der thermischen Verwertung entwickelt hat, sind auch die Kommunen dazu übergegangen, größere Mengen an Abfällen zu recyceln. Die Recyclingquote der Haushalte stieg zwischen 2012 und 2014 von 39 auf 44 Prozent. Jacob Hartvig Simonsen interpretiert dies als Prozess einer historischen Veränderung hin zu einer Kreislaufwirtschaft und zu mehr Wiederverwendung: „Dennoch sind die Preise zur Energienutzung aus Abfällen um zehn Prozent gesunken. Das zeugt von einem effizienten und innovativen Sektor, der seine Stärken zu zeigen weiß, während er sich entwickelt. Wir sind entschlossen, diesen Prozess weiterzuführen.“

Hinsichtlich Produktivität müssen die Waste-to-Energy-Anlagen als die mit Abstand kostengünstigste Quelle für Fernwärme in Dänemark angesehen werden. Das lässt sich aus den letzten Steuerdaten und Analysen im Energiebereich ablesen. Insgesamt produzieren die Abfallverbrennungsanlagen rund 25 Prozent der dänischen Fernwärme. Preisdifferenzen in der Nutzung von Abfall für Energie hängen ab vom Alter der Anlagen, den Abschreibungsmöglichkeiten für Kredite zur Renovierung, der Zahl der Strom- und Wärme-Kunden, möglichen Umweltschutzmaßnahmen und den tatsächlich geleisteten Betriebsstunden. Allgemein kosten 98,9 Prozent aller verwendeten Restabfälle in Dänemark zwischen 40 und 90 Euro pro Tonne (ohne Energie- und Umweltabgaben). Die restlichen 1,1 Prozent sind teurer und werden in sehr kleinen Anlagen in Bornhom und Hobro eingesetzt. Die Bornholmer Anlage liegt auf einer Insel, die Anlage in Hobro soll Ende dieses Jahres geschlossen werden.

Foto: Dr. Jürgen Kroll

(EU-Recycling 07/2017, Seite 29)