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Autotür, Aufblas-Puppe und Anzüge: Englands kurioseste Recyclingfehler

Recycling scheint eine schwierige und problematische Sache zu sein. Zu diesem Schluss kam jedenfalls die britische Abfall-Beratungsagentur BusinessWaste.co.uk: Sie wollte in einer Umfrage erfahren, was beim Recycling schiefgehen kann.

Jemand antwortete, er habe seine toten Haustiere zu recyceln versucht, nicht etwa durch geschmackvolle Präparation, sondern über die Recyclingtonne. Ein anderer versuchte, ein komplettes Weihnachtsfestmahl für acht Personen zu entsorgen: „Wir hatten einen Riesenkrach – wie das an Weihnachten üblich ist – und als jeder auf den anderen einschrie, habe ich das ganze Essen in die Tonne gekloppt, einschließlich Keksen, Tellern und Partyhüten.“ Er vergaß, das weggeworfene Tischtuch, die Gläser und den Festtags-Pudding zu erwähnen. Ein dritter scheiterte beim Versuch, eine Autotür ins Metallrecycling zu bringen: „Ich stufte sie grundsätzlich als große Blechdose ein, aber der Müllmann sah das etwas anders und ich musste mir sonstwas anhören, dass ich es stattdessen auf den Schrottplatz bringen soll.“ Und ein weiterer Befragter fühlte sich zwar nicht selbst verantwortlich, nahm aber Notiz von einer Gummipuppe: „Ich vermute, dass mein Nachbar eine heftige Partynacht hatte, aber ich sah auf jeden Fall den Kopf einer Aufblas-Puppe aus der Abfalltonne ragen – immer noch aufgepumpt und mich anstarrend. Ich hatte einen ziemlichen Kater und habe mich halb zu Tode erschrocken.“ Die Top Ten der merkwürdigsten Dinge, die in der Abfalltonne gefunden wurden, enthält:

1.   Tote Haustiere
2.   10.000 Flyer eines lokalen Müllabfuhr-Unternehmens
3.   Aufblas-Puppe
4.   Autotür
5.   Komplettes Weihnachtsmahl
6.   Verlorene Autoschlüssel
7.   50 „Where`s Wally“-Bücher
8.   3 Herrenanzüge mit abgeschnittenen Ärmeln und einem zerbrochenen Hochzeitsfoto
9.   Große Kollektion von Glasaugen
10. 1.000 Greenpeace-Anstecker

Laut BusinessWaste.co.uk [1]-Pressesprecher Mike Hall befragte sein Unternehmen über 3.000 Personen aus allen Gesellschaftsschichten. Erstaunlicherweise gaben über 80 Prozent der Befragten an, verwirrt darüber zu sein, was sie über ihre Abfalltonne recyceln können. Und 99 Prozent gaben zu, schon mal einen Fehler beim Recycling gemacht zu haben. Mark Hall zieht daraus den Schluss: „Wir bewundern die Bemühungen der Leute, bei der Rettung des Planeten zu helfen, es ist aber offenbar auch wichtig, die geeigneten Dinge am entsprechenden Ort zu recyceln.“ Sonst entstehen daraus mehr Probleme, als dadurch gelöst werden. „Wir wissen, dass drei Viertel aller Recyclingfehler vermieden werden könnten, wenn die Information deutlich sichtbar wäre, und dass die Leute alles, was nicht aufgezählt ist, in den allgemeinen Abfall oder auf die Deponie bringen.“

Foto: Michael Tieck / fotolia.com

(EU-Recycling 11/2017, Seite 44)