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Anteil kohlenfaserverstärkter Kunststoffe in Schredderrückständen steigt

Die Recyclingwirtschaft sieht sich durch die Leichtbaustrategie der Automobilindustrie zunehmenden Entsorgungsproblemen gegenüber. Nach informationen der Scholz Recycling GmbH steigt der Anteil an kohlenfaserverstärkten Kunststoffen in Schredderrückständen.

Fraktionen zur energetischen Verwertung würden von den Anlagenbetreibern oft nicht mehr angenommen, sagt Geschäftsführer Dr. Gerd Hähne. Der Einsatz von Carbonfasern sei bedenklich: Weil eine Deponierung aufgrund hoher Verwertungsquoten ausgeschlossen ist, müssen energetische oder stoffliche Verfahren entwickelt werden, in denen die Fasern behandelt werden können. Prof. Peter Quicker von der RWTH Aachen arbeitet seit einiger Zeit mit seinem Team am Verhalten der Fasern bei thermischen Prozessen und äußert dazu: „Eine vollständige Zerstörung von Carbonfasern ist mit den üblichen Verbrennungsverfahren für Abfälle nicht möglich. Im schlimmsten Fall entstehen Faserbruchstücke, die aufgrund ihrer Geometrie vermutlich als kanzerogen einzustufen sind. Zudem können die Fasern zu deutlichen Beeinträchtigungen im Anlagenbetrieb führen und zum Beispiel die Funktion von Sensoren oder von elektrostatischen Abscheidern beeinträchtigen oder zu deren vollständigen Ausfall führen.“

www.scholz-recycling.com [1]

Foto: O. Kürth

(EU-Recycling 12/2017, Seite 37)