Technik von Ruf Maschinenbau unterstützt den Automobilzulieferer in Nürnberg dabei, seine Prozesse effizient zu gestalten. Aluminiumspäne, die bei der Bearbeitung von Pkw-Getriebegehäusen und Getriebeteilen anfallen, werden zu zylindrischen Briketts verpresst und weitgehend von anhaftenden Kühlschmierstoffen befreit.
Bei ZF Gusstechnologie GmbH fallen jährlich rund 150 Tonnen emulsionsbehaftete Aluminiumspäne an. Dass das Handling der Späne effizient, sauber und umweltschonend gelöst werden muss, stand für die Verantwortlichen im Unternehmen schon in den 1990er Jahren fest, als zusätzlich zum Druckguss auch die spanende Bearbeitung eingeführt wurde. Von Beginn an setzte der Automobilzulieferer dabei auf Brikettieranlagen von Ruf Maschinenbau, um Produktionsabfälle in wertvolle Sekundärrohstoffe umzuwandeln.
[1]Seit 2001 bei ZF Gusstechnologie im Einsatz: Ruf-Brikettierpresse RB 4/3000/60 (Foto: RUF)
Die erste Brikettieranlage des Herstellers aus Zaisertshofen im Allgäu wurde Mitte der 1990er Jahre installiert und 2001 durch eine andere Ruf-Anlage ausgetauscht, die besser zum aktuell anfallenden Spänevolumen passte. Diese Maschine vom Typ RB 4/3000/60 arbeitet heute noch und hat bislang innerhalb von etwa 42.000 Stunden Betriebszeit rund sechs Millionen Aluminiumbriketts produziert. Die Ziffern der Typbezeichnung stehen für vier Kilowatt elektrische Antriebsleistung, einen Pressdruck von 3.000 Kilogramm pro Quadratzentimetern und einen Durchmesser der zylindrischen Briketts von 60 Millimetern. Anfang 2018 soll eine neue Ruf-Presse die Altanlage ersetzen. An den Standorten von ZF Gusstechnologie sind auch Brikettieranlagen für Schleifschlamm in Betrieb. Nach den Erfahrungen sinkt durch die Brikettierung das Schüttvolumen deutlich. Andreas Dotterweich, Manager bei ZF Gusstechnologie, erläutert: „Für lose Frässpäne liegt das Schüttvolumen bei etwa 140 bis 150 Kilogramm pro Kubikmeter. Pro Tonne beanspruchen sie also fast sieben Kubikmeter Raum. Die Aluminiumbriketts hingegen füllen nur etwas mehr als ein Zehntel dieses Volumens. Entsprechend weniger Lagerplatz wird benötigt, und die Abholung durch einen Metallhändler kann erheblich seltener erfolgen, was die Transportkosten senkt.“
Laut Ruf Maschinenbau kann der Erlös von Spänebriketts gegenüber dem losen Span in vielen Anwenderfällen schon um rund 100 Euro pro Tonne höher liegen. Für Briketts stünden bessere Vermarktungswege offen, denn lose nasse Späne enthielten eine oft schwankende, schwer zu kontrollierende Restfeuchte, die dann zum Abzug komme. Bei Spänebriketts handele es sich um einen definierten Aluminiumschrott mit geringer und stets gleicher Restfeuchte.
Nahezu vollständige Trennung
[2]60 mm Durchmesser weisen die Aluminiumbriketts auf (Foto: RUF)
Durch das Pressen der Späne mit hohem hydraulischem Druck ergibt sich eine nahezu vollständige Trennung von Metall und Kühlschmierstoff-Anhaftungen (KSS). Schon in den Sammelbehältern tropfen Teile der Emulsionen ab und sammeln sich in einem doppelten Boden. Wenn die Späne bei ZF Gusstechnologie in die Brikettieranlage gefüllt werden, liegt der KSS-Anteil noch bei etwa 20 Prozent. Während des Pressvorgangs wird weitere Emulsion ausgepresst, wodurch die Restfeuchte in den Briketts auf rund drei Prozent sinkt. Die ausgepressten Kühlschmierstoffe werden in einer Wanne unter der Presskammer aufgefangen, von dort in Sammelbehälter gepumpt und dann entsorgt. Der Personalaufwand für das Brikettieren ist dank der automatischen Beschickungseinrichtung der Ruf-Anlage minimal. Der von den Spänen abgetropfte Kühlschmierstoff wird manuell aus dem doppelten Boden der Späneloren abgelassen, die Lore auf die Hebevorrichtung der Presse geschoben, per Knopfdruck das Anheben und Entleeren gestartet und anschließend die entleerte Lore weggerollt. Eine Lichtschranke im Inneren des Trichters erkennt, sobald sich genügend Späne in dem Trichter befinden, und startet die Brikettieranlage automatisch. Nach dem Pressvorgang schiebt die Anlage die fertigen Briketts über eine Auslaufschiene direkt in einen Sammelbehälter, der etwa einen Kubikmeter fasst. Sind alle Input-Späne brikettiert, stoppt die Maschine ebenfalls automatisch und wartet auf neues Material. Bis zu 50 Kilogramm Späne können pro Stunde durchgesetzt werden.
Foto: Ruf Maschinenbau GmbH & Co. KG
(EU-Recycling 12/2017, Seite 41)
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