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Wie kommt die EU im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft voran?

Mitte Januar veröffentlichte die EU-Kommission eine Mitteilung über den Überwachungsrahmen für die Kreislaufwirtschaft sowie ein begleitendes Arbeitspapier der Kommissionsdienststellen.

Zur Unterstützung dieser Initiative richtet Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, auf seiner Webseite eine neue Rubrik zur Kreislaufwirtschaft ein, in welcher die jeweils aktuellsten Daten für alle Indikatoren des Überwachungsrahmens sowie Visualisierungstools zur Verfügung stehen.

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Der Überwachungsrahmen wird als wichtiges Instrument zur Messung der Fortschritte und zur Abdeckung der verschiedenen Phasen der Kreislaufwirtschaft in der Europäischen Union und den Mitgliedstaaten erachtet. Er zeigt, ob die bestehenden politischen Initiativen erfolgreich zur Erreichung der erwarteten Ergebnisse beitragen, und ermittelt Bereiche, in denen weitere Maßnahmen erforderlich sind. Wie es zudem heißt, leistet der Überwachungsrahmen einen wesentlichen Beitrag zu den Bemühungen der EU um die Entwicklung einer nachhaltigen, CO2-armen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft.

Indikatoren für vier große Bereiche

Der Rahmen gliedert sich in vier große Bereiche: Produktion und Verbrauch, Abfallwirtschaft, sekundäre Rohstoffe sowie Wettbewerbsfähigkeit und Innovation. Für jeden Bereich wurden mehrere spezifische Indikatoren festgelegt. Im Bereich Produktion und Verbrauch geht es um die Selbstversorgung der EU mit Rohstoffen sowie um eine grüne öffentliche Beschaffung, das Abfallaufkommen und die Lebensmittelverschwendung. Die Ab­fallwirtschaftsindikatoren konzentrieren sich auf den Anteil der Abfälle an der Gesamtwirtschaft, die wiederverwertet werden, sowie auf spezifische Abfallströme. Im Bereich sekundäre Rohstoffe werden der Beitrag der recycelten Materialien zur Rohstoffnachfrage und der Handel mit recycelbaren Rohstoffen gemessen. Der Bereich Wettbewerbsfähigkeit und Innovation befasst sich mit der Messung von privaten Investitionen, Arbeitsplätzen und Bruttowertschöpfung sowie von Patenten im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft.

Was man bei Eurostat erfahren kann

In der neuen Rubrik der Eurostat-Webseite zur Kreislaufwirtschaft ist zum Beispiel zu erfahren, dass die Kreislaufwirtschaft im Jahr 2014 rund 141 Milliarden Euro an Wertschöpfung generiert hat, was einem Anstieg um 6,1 Prozent gegenüber 2012 bedeutet. Es lässt sich feststellen, dass wiederverwertete Materialien trotz einer stetigen Verbesserung seit 2004 im Durchschnitt nur zehn Prozent der EU-Nachfrage nach Materialien decken. Bei einer Reihe von Massengütern decken Sekundärrohstoffe – zum Beispiel Kupfer und Nickel – mehr als 30 Prozent der Gesamtnachfrage nach Materialien. Darüber hinaus ist die EU ein Nettoexporteur mehrerer Ströme recyclingfähiger Abfälle wie Kunststoff, Papier und Pappe, Eisen und Stahl, Kupfer, Aluminium und Nickel.

Die Zahlen zeigen auch, dass die Recyclingquoten für Verpackungsabfälle in der EU zwischen 2008 und 2015 von 62 auf 66 Prozent gestiegen sind. Bei Kunststoffverpackungen ist die durchschnittliche Recyclingquote in der EU mit 40 Prozent deutlich niedriger, obwohl in den letzten Jahren Verbesserungen erzielt wurden.

www.ec.europa.eu [2]

Foto: O. Kürth

(EU-Recycling 03/2018, Seite 7)