Altbatterie- und Recycling-Massen 2016 leicht gesunken

Laut Umweltbundesamt sank zwischen 2015 und 2016 in Deutschland die Masse der stofflich verwerteten Altbatterien um 3,7 Prozent von 232.031 auf 223.394 Tonnen.

Davon waren 207.261 Tonnen Blei-Säure-Altbatterien, 1.334 Tonnen Nickel-Cadmium-Altbatterien und 14.799 Tonnen sonstige Altbatterien. Unter die letzte Kategorie fallen insbesondere Altbatterien mit Alkali-Mangan (AlMn), Zink-Kohle (ZnC), Lithium (Li) und Lithium-Ionen (Li-Ion): Deren Masse reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr erneut um 15 Prozent.

Aus den 223.394 Tonnen an Altbatterien konnten 187.952 Tonnen Sekundärrohstoffe wiedergewonnen werden – im Vergleich zum Vorjahr mit 195.764 Tonnen ein leichter Rückgang um 7.812 Tonnen. In den einzelnen Verfahren wurden insbesondere Blei, Schwefelsäure, Stahl, Ferromangan, Nickel, Zink, Cadmium sowie Quecksilber zurückgewonnen.

EU-Mindestziele bis zu 25 Prozent übertroffen

Die durchschnittliche Recyclingeffizienz – die Masse rückgewonnener Sekundärrohstoffe im Verhältnis zur Masse der Inputfraktionen – erreichte bei Verfahren für Blei-Säure-Batterien 84,7 Prozent, bei Verfahren für Nickel-Cadmium-Batterien 79 Prozent und bei Verfahren für sonstige Batterien 77 Prozent. Dabei übertrafen die Verfahren für Blei-Säure-Batterien die EU-Mindestziele um rund 20 Prozent und die Verfahren für sonstige Batterien um über 25 Prozent, während die Verfahren für Nickel-Cadmium-Batterien nur wenige Prozent über der Mindestmarke lagen.

Verwertungsquote leicht gesunken

Die Masse der Geräte-Altbatterien aus Haushalten, die einem Recyclingverfahren zur stofflichen Verwertung zugeführt wurden, belief sich im Jahr 2016 auf 19.543 Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um 329 Tonnen beziehungsweise 1,7 Prozent. Die Verwertungsquote für diese Altbatterien – die ausdrückt, wie viele der gesammelten Altbatterien tatsächlich einer stofflichen Verwertung zugeführt wurden – sank hingegen von 97,6 Prozent im Jahr 2015 auf 95,2 Prozent. Die Masse der Altbatterien, die im Jahr 2016 durch Deponierung oder Verbrennung beseitigt wurde, betrug 93 Tonnen.

Aufladbar oder nicht?

Was den Anteil der nicht wiederaufladbaren Primärbatterien am Gesamtvolumen der insgesamt in Verkehr gebrachten Gerätebatterien anlangt, so belief er sich Jahr 2016 auf 72,7 Prozent; 2009 hatte er noch 81 Prozent betragen. In Verkehr gebrachte Alkali-Mangan (AlMn)-Batterien summierten sich auf 27.195 Tonnen oder 60 Prozent, Zink-Kohle (ZnC)-Batterien mit 4.200 Tonnen auf rund neun Prozent, und Lithium-Primärbatterien (Li) auf 1.193 Tonnen. Dadurch sieht das Umweltbundesamt den aktuellen Trend bestätigt, dass der Anteil der Primärbatterien zugunsten der Akkus auch zukünftig weiter schrumpft.

NiCd-Akkus mit Rückgang

2016 brachten mit 12.409 Tonnen wiederaufladbare Akkus 27 Prozent der Gerätebatterien in Verkehr. Damit hat sich die Masse der Akkus seit 2009 um über 60 Prozent gesteigert. Insbesondere legte die Masse der in Verkehr gebrachten Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion) um 1.474 auf 8.401 Tonnen und damit um circa 17,5 Prozent zu. Gleichzeitig sank 2016 die Masse der Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) gegenüber dem Vorjahr leicht auf 2.103 Tonnen, während die Verkehr gebrachte Masse der Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) einen Rückgang um 17 Prozent hinnehmen musste, vor allem aufgrund der Cadmium-Grenzwerte des Batteriegesetzes und aufgrund Kaufentscheidungen zugunsten leistungsstärkerer NiMH- oder Li-Ion-Akkus. Das Umweltbundesamt urteilt: „Im Vergleich der Batteriesysteme können Li-Ion-Akkus die höchsten jährlichen Zuwachsraten vorweisen.“

Foto: O. Kürth

(EU-Recycling 03/2018, Seite 13)