Automatische Detektionssysteme zur Bioabfallsammlung

Der neue, lohnende Weg für Kommunen und Verwerter.

„Für EU-weite Ausschreibungen zur Bioabfallverwertung sollten die Kommunen und Planungsbüros in ihrer Leistungsbeschreibung – aus finanziellen und ökologischen Gründen – jeweils zwei Annahmepreise vom Verwerter fordern: einen Annahmepreis mit automatischen Detek­tionssystemen sowie einen Annahmepreis ohne automatische Detektionssysteme. Ein Praxisbeispiel zeigt, dass der Annahmepreis für alle Bio-Sammelfahrzeuge mit automatischen Detektionssystemen sich auf 40 Euro je Tonne beläuft, der Annahmepreis für alle Bio-Sammelfahrzeuge ohne automatische Detektionssysteme hingegen 50 Euro je Tonne. Damit ergibt sich durch den Fahrzeugeinsatz der automatischen Detektionssysteme eine Kosteneinsparung von 10 Euro pro Tonne und damit bei 25.000 Tonnen Bioabfall eine jährliche Ersparnis von 250.000 Euro zugunsten von Kommunen und Biogutverwertern.

Das aktuelle Problem: die Sortenreinheit von Bioabfällen

Grafik: Maier & Fabris GmbH

Während die Qualität der Bioabfälle kontinuierlich abnimmt, sind die Anforderungen an die stoffliche Nutzung der aus ihnen erzeugten Komposte durch die Düngeverordnung nun deutlich strenger geregelt. Die Verantwortung für eine ausreichende Sortenreinheit von Bioabfällen aus der Biotonne liegt beim öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger. Er ist nach erfolgter Sammlung der Bioabfälle deren Besitzer. Die Verwertung wird von ihm häufig weiterbeauftragt. In den entsprechenden Ausschreibungen beziehungsweise Vertragsgestaltungen sollten Festlegungen über eine zugesicherte Sortenreinheit der Bioabfälle und Regelungen aufgenommen werden, wie im Fall höherer Fremdstoffanteile zu verfahren ist (entsprechend Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall – LAGA – und Bundesgütegemeinschaft Kompost – BGK).

Höhere Fremdstoffgehalte – geringere Verwertungseffizienz

Die Entsorgung von Fremdstoffen im Bioabfall stellt für viele Kommunen ein großes Problem dar. Trotz gesetzlicher Vorgaben, gezielter Öffentlichkeitsarbeit und manuellen Stichprobenkontrollen kann eine ausreichende, nachhaltige Sortenreinheit nicht erzielt werden. Die grundsätzlichen Äußerungen der Hersteller von Komposten und Gärprodukten lauten: ‚Bioabfälle aus der getrennten Sammlung sollten weniger als ein Prozent Fremdstoffe ausweisen‘ und ‚Die Qualitätssicherung müsse bei der Erfassung in den Gebietskörperschaften beginnen und könne nicht einseitig auf die Anlagenbetreiber übertragen werden.‘ Denn höhere Fremdstoffgehalte im Ausgangsmaterial haben zur Folge, dass der Aufwand für die Abtrennung der Fremdstoffe steigt und damit auch die Behandlungskosten. Auch können die Gehalte an Fremdstoffen im Endprodukt sehr hoch sein. Die Vermarktbarkeit ist dann nicht mehr gegeben. Und schließlich fallen höhere Mengen an Siebresten an, die teuer entsorgt werden müssen – in der Regel auf Kosten der Verwerter und der Kommunen. Der Großteil der zu entsorgenden Siebreste besteht dabei nicht etwa aus abgeschiedenen Fremdstoffen, sondern aus Material, das eigentlich zu den Endprodukten gehört und das die Effizienz der Bioabfallverwertung insgesamt verringert.

Die Lösung: automatische Detektionssysteme

Die einmaligen, EU-weit patentgeschützten automatischen Detektionssysteme (DS) am Biomüll-Sammelfahrzeug – zur Erkennung von Fremdstoffen im Bioabfall – eröffnen den Kommunen und Verwertern ein beträchtliches ökologisches und ökonomisches Potenzial. Ihre einzigartige Technologie erbringt nachhaltig eine sehr gute Input-Qualität. Die automatische Prüfung findet ohne Zeitverlust statt – möglichst an allen Bioabfall-Fahrzeugen und dauerhaft. Bioabfälle aus Gebieten, die zuvor im Kompostwerk durch hohe Störstoffanteile auffielen, weisen seit Einsatz der DS eine sehr gute Input-Qualität auf (etwa 0,2 Prozent Störstoffe). Nur noch 0,8 Prozent der Behälter sind unkorrekt befüllt und können deshalb nicht geleert werden. Erst kürzlich kommentierte Karmenu Vella, der für den Umweltsektor zuständige EU-Kommissar: ‚Das Fremdstoffdetektionssystem kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Erfassungsquote sowie die Qualität der Wertstofffraktionen zu erhöhen. Somit kann das System zur Schließung von Stoffkreisläufen beitragen.‘

Deutliche Qualitätssteigerungen, positive Resonanzen

Ohne Zeitverlust findet die automatische Prüfung statt – möglichst an allen Bioabfall-Fahrzeugen und dauerhaft (Foto: Maier & Fabris GmbH)

Beim Praxiseinsatz in den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und Vorpommern-Rügen, wo zur Steigerung der Bioabfallmenge eine gebührenfreie Biotonne eingeführt wurde, betragen die Fremdstoffanteile trotzdem nur 0,2 Gewichtprozent. Und den deutlich günstigeren Annahmepreisen bei den Verwertern stehen tägliche Kosten von nur 15,19 Euro pro Detektionssystem gegenüber. Das EU-weit patentierte Detektionssystem kommt auch bei Landkreisen zum Einsatz, die per Umfrage bestätigten, dass die Inputqualität der Bioabfälle von zuvor meist ‚ausreichend‘ oder gar ‚mangelhaft‘ auf nun ‚sehr gut‘ oder ‚gut‘ anstieg. Somit lassen sich Klima, Boden und kommunale Finanzen schonen – zum einen durch die nachhaltige, positive, psychologische Wirkung beim Bürger und zum anderen, indem das Einsammeln vermüllter Biotonnen-Inhalte verhindert wird.

Warum das Wirbelstrominduktionsverfahren?

Das Wirbelstrom-Induktionsverfahren nutzt die elektrische Leitfähigkeit der Fremdstoffe. In Abhängigkeit von einer der jeweils einstellbaren 31 Empfindlichkeitsstufen lautet das Prüfergebnis ‚Fremdstoffe erkannt‘ beziehungsweise ‚Fremdstoffe nicht erkannt‘. Laut wissenschaftlicher Studie der Universität Tübingen befinden sich in einem Prozent der am stärksten vermüllten Behälter rund 85 Prozent aller Störstoffe. Dabei ist das Vorhandensein von Fe-Metall/NE-Metall in Sammelbehältern ein zuverlässiges Indiz für eine allgemeine Verschmutzung eines Behälters, der dann auch höhere Gehalte an Kunststoff und Glas aufweist. Vom Detektionssystem beanstandete Biotonnen weisen – im Vergleich zu nicht beanstandeten Tonnen – neben sichtbaren Verunreinigungen – auch vielfach erhöhte Schwermetallgehalte durch Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Zink und Quecksilber auf. Diese müssen insofern beachtet werden, weil das neue Düngerecht erstmals Grenzwerte für Schwermetalle ausweist.

Handlungsempfehlungen für EU-Ausschreibungen

Immer mehr EU-Ausschreibungen für Sammlungen haben in der Leistungsbeschreibung (seit mehr als 20 Jahren) folgende Vorgabe stehen: Es sind an sämtlichen Bioabfallfahrzeugen nach den Vorgaben des Auftraggebers automatische Detektionssysteme einzusetzen. Dadurch können rasch finanzielle Vorteile erzielt werden, denn der Annahmepreis beim Bioabfallverwerter sinkt beträchtlich – beispielsweise je Gewichts-Tonne um 10 Euro, denn er erhält eine nachhaltige Garantie für optimale Input-Qualität. Wie bereits erwähnt, ist das Detektionssystem mit seinem einzigartigen Verfahren in allen EU-Staaten bis zum Jahre 2026 patentgeschützt und deshalb einmalig. Den Nutzen der automatischen Detektionssysteme bestätigen bereits über 300 Einsätze in mehreren europäischen Ländern sowie wissenschaftliche Studien. Diese Detektionssysteme unterstützen die Abfallwirtschaft auf ihrem Weg, die Bioenergie nachhaltig weiterzuentwickeln sowie die Kosten und Müllgebühren zu senken. Demgegenüber sind selbst ‚manuelle Behälter-Kontrollen‘ und ‚intensive Öffentlichkeitsarbeit‘ nur stichprobenhaft, nicht flächendeckend, zeitlich befristet, lediglich oberflächlich, sehr zeit-, personal- und kostenintensiv und deshalb Geld- und Ressourcen-Verschwendung.“

Maier & Fabris auf der IFAT: Halle A5, Stand 533

www.maier-fabris.de

(EU-Recycling 05/2018, Seite 70-Anzeige)