Berufsgesundheit zahlt sich aus

Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten stieg im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 um fast ein Viertel (23,7 Prozent) auf 22.320 Fälle. Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fielen 2016 etwa 675 Millionen Erwerbstage durch Arbeitsunfähigkeit aus.

Dies führte zu einem Produktionsausfall auf Basis der Lohnkosten von 75 Milliarden Euro. Durch diesen Verlust an Arbeitsproduktivität gingen der deutschen Volkswirtschaft damit rund 133 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung verloren. Der Umkehrschluss kann nur lauten: Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zahlen sich für alle aus.

Vorzeitige Verrentungen

Im Jahr 2016 war jeder Beschäftigte durchschnittlich 17,2 Tage ar­beits­unfähig. Nach wie vor hat die Diagnosegruppe „Muskel-Skelett-Erkrankungen“ mit knapp einem Viertel (22,8 Prozent) den größten Anteil an den Ausfalltagen aufgrund von Krankschreibung. Die Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen“ folgt mit 16,2 Prozent auf Rang zwei, während „Krankheiten des Atmungssystems“ Ursache für mehr als jeden siebten Ausfalltag (13,5 Prozent) waren. Die Zahl der Verrentungen aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit blieb insgesamt stabil. Mit 174.000 Fällen in 2016 gab es lediglich einen Zuwachs von nur 0,6 Prozent. Dabei nahmen Verrentungen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen um etwa 1.500 Fälle (plus 7,2 Prozent) deutlich zu. Mit 42,8 Prozent bleiben „Psychische und Verhaltensstörungen“ mit großem Abstand häufigste Ursache für eine vorzeitige Verrentung.

Die anerkannten Berufskrankheiten wuchsen im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Viertel (23,7 Prozent) auf 22.320 Fälle in 2016 an. Ursache war die Aufnahme neuer Krankheiten in die Liste der Berufskrankheiten im Jahr 2015. Allein für die neu aufgenommene BK 5103 „Hautkrebs durch UV-Strahlung“ gab es fast 3.000 neue Anerkennungen und 138 Rentenfälle. Dagegen sank die Zahl der Verdachtsanzeigen auf Berufskrankheit um rund zwei Prozent auf etwa 80.000. An den Folgen einer Berufskrankheit starben im Berichtsjahr 2.576 Menschen. Rund zwei Drittel dieser Todesfälle gehen auf den Umgang mit asbesthaltigem Material zurück. Insgesamt 873 Personen verunglückten 2016 bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin tödlich. Während die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle um etwa 15.000 auf fast 960.000 anstieg, sank die Unfallquote je 1.000 Vollarbeiter leicht von 23,3 Prozent in 2015 auf 23,2 in 2016. Die meldepflichtigen Wegeunfälle verzeichnen einen leichten Anstieg.

Den Bericht „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – Berichtsjahr 2016“ der BAuA steht im Internet unter www.baua.de/suga zur Verfügung.

Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Foto: Pixabay

(EU-Recycling 07/2018, Seite 11)