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Europas Papierindustrie legt Roadmap bis 2050 vor

Die Branche verzeichnete im Jahr 2017 mehrfache Zuwächse. Parallel zum Papierverbrauch, der um 0,5 Prozent zulegte, steigerte sich die Produktion von Papier und Pappe um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Exporte summierten sich auf 5,2 Prozent Zuwachs gegenüber 2016.

Das gab CEPI, die Vereinigung der europäischen Zellstoff- und Papierindustrie, jetzt bekannt. Dabei hat die Branche ihre Leistungsfähigkeit ebenso beim Recycling unter Beweis gestellt: Ungeachtet – oder gerade aufgrund – der chinesischen Import-Restriktionen konnte die Recyclingquote von Papier und Karton auf 72,3 Prozent erhöht werden. Zeitgleich nahm die Benutzung von Recyclingpapier um 1,4 Prozent zu. „Die Zahlen für das Jahr 2017 zeigen, dass unsere Industrie eine phänomenale Kehrtwendung vollzogen hat. Ob bei Produktion, Wertsteigerung oder Exporten: Alle Schlüsselindikatoren sind positiv“, erklärte Sylvain Lhôte, CEPIs Generaldirektor.

Die letzten Investmentzahlen lassen für die ambitionierte Investment-Agenda der Branche Gutes ahnen. Das Jahr 2017 verzeichnete mit über fünf Milliarden Euro einen Zuwachs von 7,5 Prozent gegenüber 2016, orientiert an der Umgestaltung, wie sie der Investment-Strategieplan 2050 der Industrie vorsieht. Die gegenüber 2011 überarbeitete Version des Strategieplans legt im Detail die Wege und Investitionen fest, die zur Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 80 Prozent bei gleichzeitigem Wertzuwachs um 50 Prozent notwendig sind.

Investmentsteigerung, mehr Wertschöpfung

Die Roadmap sieht eine Investmentsteigerung um 44 Milliarden Euro – einen 40-prozentigen Anstieg gegenüber heute – vor, um die Industrie in Europa zu verändern und zu einer Kohlenstoff-ärmeren Bioökonomie bis 2050 zu führen. Geschätzte 24 Milliarden Euro werden benötigt für Energieeffizienz, Bereitstellung von bahnbrechenden Technologien und Wege zur Emissionsverringerung. Weitere 20 Milliarden Euro an Investitionen sind zu veranschlagen, um die Produktion neuer Kohlenstoff-armer, bio-basierter Produkte in Schwung zu bringen.

Nach Darstellung des Strategieplans soll die Branche in Europa zusätzliche 25 Milliarden (brutto) bis 2050 und damit 50 Prozent mehr Wertschöpfung als im Jahr 2010 erwirtschaften. Diese Entwicklung werde teilweise aus Effizienzgewinnen durch intelligentere Herstellung, besseres Daten-Management und die Industrierevolution 4.0 resultieren. Und aus zusätzlichen neuen Funktionen und Dienstleistungen für bestehende Papier- und Pappe-Produkte, die die europäische Produktion durch höheren Wert und maßgeschneiderte Lösungen im weltweiten Vergleich hervorheben wird.

www.cepi.org [1]

Foto: O. Kürth

(EU-Recycling 09/2018, Seite 23)

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