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Italiens Städte folgen dem Trend zur Getrenntsammlung

Die Sammlung von Siedlungsabfällen stieg im Jahr 2016 in Italien auf 496,7 Kilogramm pro Einwohner und damit um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil getrennt gesammelter Abfälle legte im gleichen Zeitraum um fünf Prozent gegenüber 2015 zu. Die Menge an produzierten Abfällen differierte zwischen 653 Kilogramm pro Einwohner in Emilia-Romagna und 353 Kilogramm in Basilicata.

Das zeigen die neuesten Zahlen des Nationalen Statistischen Instituts in Rom. Nach Schätzungen für das Jahr 2017 trennten 85 Prozent der Haushalte Kunststoffe (1998: 39,7 Prozent), 74.6 Prozent Aluminium (27,8 Prozent), 84,8 Prozent Papier (46,9 Prozent) und 84.1 Prozent Glas (52,6 Prozent). Auch hier gab es regionale Unterschiede: Familien im italienischen Nordwesten separierten Glas sogar zu 91,8 Prozent, Papier zu 91,4 Prozent, Aluminium zu 81 Prozent in entsprechende Container und Kunststoffe zu 91,1 Prozent in Container. Die Kosten der Abfallsammlung hielten 69,9 Prozent der Haushalte im Jahr 2017 für hoch, 26,5 Prozent für angemessen. Es wird geschätzt, dass Familien auf den Inseln eher unzufrieden sind: Sie beurteilten die Kosten zu 83,4 Prozent als hoch, während die Gebühren in den nordwestlichen Regionen nur zu 61,6 Prozent so eingestuft wurden.

Durchschnittlich etwa ein Viertel der italienischen Haushalte (26,3 Prozent) ist mit der Tür-zu-Tür Abfallsammlung zufrieden, wobei die Zufriedenheitsgrade im Nordwesten (35,2 Prozent) und Nordosten (31,9 Prozent) sich von anderen Gegenden wie dem Süden (17,6 Prozent), dem Zentrum (19,9 Prozent) und den Inseln (20,6 Prozent) unterscheiden. Das Missfallen an dieser Art der Sammlung wird mit den Leerungszeiten (94,3 Prozent) begründet und beruht auf der Ansicht, dass die Getrenntsammlung keinen Nutzen gebracht hat (89.6 Prozent).

Neue Strategien

Qualität und Teilnahme an der Getrenntsammlung könnten verbessert werden: 93,4 Prozent der Haushalte wären gerne besser darüber informiert, 93,3 Prozent befürworten zahlreichere und effizientere Recycling- und Kompostierzentren, und 83,3 Prozent sprechen sich für Preisnachlässe und /oder Steuern oder Gebührenordnungen aus, wie sie bereits in einigen Gegenden des Landes bestehen.

Als Strategie zur Vermeidung und Reduktion von städtischen Abfällen in Landeshauptstädten oder Metropolen wird meist übereinstimmend die Einführung guter Beispiele in Büros oder Schulen genannt, die die Verwaltungen 2016 zu 60 Prozent übernommen haben. Eine weitere in diesem Jahr eingeführte Strategie betrifft die Anwendung von Einrichtungen zum privaten Kompostieren, was in sieben von zehn Städten geschieht.

Strategien, die 2016 den korrekten Einwurf von Abfällen in den geeigneten Container betreffen, wurden breit gestreut: 32 Gemeinden in den Landeshauptstädten übertrafen die 65-Prozent-Marke für die Getrenntsammlung städtischer Abfälle; 2015 waren es noch 21 Gemeinden. 28 führten zumindest die Hälfte der vorgesehenen Vermeidungs- und Reduktions-Strategien ein. In Anbetracht der Getrenntsammlung unter den gegebenen kommunalen Strukturen des Jahres 2015 erfassten 98 Prozent der Städte beziehungsweise 87 und 68 Prozent der lokalen Einheiten Papier und Toner unterschiedlich, während 96 Prozent der Städte – in beinahe 80 Prozent der Gebäude – Kunststoffe abgrenzten. 93 Prozent der Städte separierten Glas in der Hälfte ihrer örtlichen Einrichtungen.

Foto: O. Kürth

(EU-Recycling 09/2018, Seite 35)