Stahlrecycling in Zahlen

Nach der neuesten Statistik, die Rolf Willeke als Statistik-Beirat der BIR-Fachsparte Eisen & Stahl in London vortrug, hat sich im ersten Halbjahr 2018 nicht nur die weltweit erzeugte Rohstahlmenge erhöht: Sie stieg von 824,4 Millionen Tonnen in 2017 auf 881,5 Millionen Tonnen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres.

Im gleichen Zeitraum nahm – bis auf wenige Ausnahmen – auch der Einsatz von Stahlschrott für die Stahlerzeugung zu. Die Statistik wird angeführt von der Volksrepublik China, die ihren Schrottverbrauch im ersten Halbjahr um 41 Prozent auf 87,7 Millionen Tonnen anhob; im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag die genutzte Menge bei 62,2 Millionen Tonnen. Als Grund dafür nannte Willeke die strengeren chinesischen Umweltstandards. Um Restriktionen in der Produktion zu vermeiden, haben die Betreiber von Blasstahlkonvertern (Basic Oxygen Furnace – BOF) ihren Schrotteinsatz erhöht. Hinzu kommt den Angaben zufolge, dass etliche Elektrolichtbogenöfen (Electric Arc Furnace – EAF) installiert werden beziehungsweise geplant sind. Nach den Informationen sind weitere Investitionen in die Schrottverarbeitung vorgesehen, vor allem im Shredderbereich. Von Anfang Januar bis Ende Juni dieses Jahres wuchs ebenfalls der Schrottkonsum in den USA (um 3,9 Prozent auf 23,7 Millionen Tonnen), Japan (um 3,6 Prozent auf 18,493 Millionen Tonnen), der Türkei (um 4,9 Prozent auf 15,882 Millionen Tonnen) und Russland (um 11,1 Prozent auf 11,398 Millionen Tonnen). In Europa (EU-28) blieb die eingesetzte Schrottmenge in etwa gleich und ermäßigte sich lediglich um 0,3 Prozent auf 47,964 Millionen Tonnen. Noch stärker fiel die Abnahme in der Republik Korea aus, wo die Einsatzmenge um 3,2 Prozent auf 14,973 Millionen Tonnen zurückging.Im Jahresvergleich erwies sich die Türkei erneut als international größter Schrottimporteur, denn die eingeführte Schrottmenge erhöhte sich um 15,5 Prozent auf genau 10,771 Millionen Tonnen. Die Republik Korea führte 3,262 Millionen Tonnen (plus 7,4 Prozent) ein, während Indien 2,864 Millionen Tonnen (plus 11,2 Prozent) aus dem Ausland bezog.

Als international führende Schrottexporteu erwiesen sich nach wie vor die EU-Mitgliedsländer, die im ersten Halbjahr 2018 insgesamt 10,714 Millionen Tonnen (plus 7 Prozent) Stahlschrott ins Ausland verkauften. Hauptabnehmer war mit 6,358 Millionen Tonnen die Türkei.

-Brigitte Weber-

Foto: BIR

(EU-Recycling 11/2018, Seite 22)

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