Altautorecycling: Höhere Verwertungsquoten, weniger Restkarossen

Neueren Statistiken von BMU und UBA zufolge, verringerte sich die Anzahl der aus dem In- und Ausland angenommenen Altfahrzeuge 2016 im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent, nachdem sie im Jahr 2015 um acht Prozent gesunken war.

Mit rund 417.000 Altfahrzeugen wurde damit der niedrigste Wert seit Beginn der Berichterstattung vor über zehn Jahren erreicht. Die Anzahl der Altfahrzeug-Demontagebetriebe ging leicht auf 1.153 Betriebe zurück. Hinzu kommen aktuell 51 Schredderanlagen mit Restkarossenbehandlung.

Die Nachwirkungen der Umweltprämie sind abgeebbt. In den Jahren 2010 bis 2014 wurden jeweils mehr Altfahrzeuge behandelt, als im jeweiligen Jahr angefallen waren, da Altfahrzeuge, die aus Zeiten der im Jahr 2009 gewährten Umweltprämie von den Demontagebetrieben zwischengelagert worden waren, erst zeitversetzt in den folgenden Jahren behandelt worden waren. Der Lager­abbau hatte sich von Jahr zu Jahr abgeschwächt.

Verwerteter Anteil gestiegen

Im Jahr 2009, dem Jahr der Umweltprämie, hatte der Anteil der Restkarossen im Input solcher Fahrzeuge behandelnden Schredderanlagen mit 19,7 Prozent einen bisherigen Höchststand erreicht. Seitdem sank der Anteil stetig und belief sich im Jahr 2016 auf 10,6 Prozent. Was die Schredderleichtfraktion anlangt, wurden in Deutschland im Jahr 2004 noch 90 Prozent dieser Fraktion beseitigt. Bis zum Jahr 2010 stieg der verwertete Anteil kontinuierlich auf 91 Prozent an. Seitdem schwankt die beseitigte Menge zwischen vier und 17 Prozent und betrug im Jahr 2016 schließlich sieben Prozent.

Der verwertete Anteil des Metallgehalts der Fahrzeuge konnte auf Basis der finalen Ergebnisse eines Schredderversuchs aus dem Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr von 98 auf 99 Prozent aktualisiert werden. Aus den im Jahr 2016 (aus dem Inland angenommenen und) geschredderten 364.949 Tonnen Restkarossen entstanden entsprechend rund 75.500 Tonnen Schredderleichtfraktion. Dies sind 20,7 Prozent der rund 364.132 Tonnen insgesamt angefallenen Schredderleichtfraktion.

Verwertungsziele übertroffen

Insgesamt wurden in Deutschland auch im Jahr 2016 die seit 2015 erhöhten EU-weit geforderten Verwertungsziele in Höhe von 85 Prozent für Wiederverwendung/ Recycling und 95 Prozent für Wiederverwendung/ Verwertung übertroffen: Im Jahr 2016 betrug die Quote für Wiederverwendung und Recycling 89,3 Prozent und lag damit leicht über dem Vorjahreswert von 87,7 Prozent. Die Gesamtverwertungsquote liegt mit 98 Prozent auf hohem Niveau, etwa zwei Punkte höher als im Vorjahr. Von den 424.518 Tonnen (417.129 Stück) angenommener Altfahrzeugen wurden 4.405 Tonnen (4.328 Stück) und damit 1,04 Prozent aus dem Ausland angenommen. Der Export von Restkarossen und Altfahrzeugteilen aus Deutschland im Jahr 2016 spielte mengenmäßig zwar eine größere Rolle als in den Vorjahren. So wurden unter anderem 24.708 Tonnen Restkarossen im Ausland verwertet. Insgesamt blieb der Anteil der exportieren Restkarossen und Altfahrzeugteile allerdings eher gering: Die Verwertung der Nichtmetalle der exportierten Restkarossen trug 2016 nur 1,8 Prozent zur Gesamt-Verwertungsquote bei.

Weitere Details sind dem „Jahresbericht über die Altfahrzeug-Verwertungsquoten in Deutschland im Jahr 2016“, herausgegeben von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt, unter www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Abfallwirtschaft/jahresbericht_altfahrzeug_2016_bf.pdf zu entnehmen.

Foto: O. Kürth

(EU-Recycling 11/2018, Seite 36)