Abbruch des Kohlekraftwerks Lünen hat begonnen

Rund 80 Jahre nach Inbetriebnahme hat die Unternehmensgruppe Hagedorn am 2. Juni 2020 offiziell mit dem Rückbau des ehemaligen Steag Steinkohlekraftwerks in Lünen begonnen.

Der Gütersloher Revitalisierungsspezialist hat die 37,2 Hektar große Fläche im Dezember 2019 übernommen und wird sie in den kommenden Jahren baureif entwickeln. Bis 2024 sollen auf dem Gelände an der Moltkestraße in enger Abstimmung mit der Stadt Lünen hochwertige neue Indus­trie- und Gewerbeflächen entstehen.

Für Hagedorn ist das Großprojekt in Lünen bereits das dritte Kraftwerks­projekt. Seit 2013 hat die Gruppe insgesamt über eine Million Quadratmeter sogenannter Brownfieldflächen revitalisiert. Hagedorn steuert dabei stets die komplette Prozesskette aus einer Hand. So auch aktuell in Lünen: Vom Erwerb der Fläche über die Entkernung und den Rückbau sämtlicher Gebäude, das Recycling und Stoffstrommanagement der anfallenden Materialien bis hin zur Bodenaufbereitung und Verdichtung sowie dem abschließenden Tief- und Straßenbau greifen alle Prozesse eng ineinander.

Zunächst Kernsanierung und konventioneller Rückbau
Auf dem langen Weg zur sogenannten Baureife des ehemaligen Steag-Geländes haben Entkernungsspezialisten in den vergangenen Wochen bereits begonnen, die Gebäude von Asbest und künstlichen Mineralfasern (KMF-Wolle) zu befreien. Insgesamt sind im Kraftwerk Lünen über 3.000 Tonnen KMF-Wolle verbaut, die fachgerecht entsorgt werden müssen. Parallel beginnt das Hagedorn-Team nun mit dem konventionellen Rückbau. Erste Gebäudeteile werden mithilfe von Baggern demontiert, darunter der große elektronische Filter zur Reinigung von Rauchgasen. So werden Schritt für Schritt in den kommenden Monaten die Flächen rund um die Kesselhäuser und die bis zu 250 Meter hohen Schornsteine freigelegt. Die kontrollierte Sprengung der großen Anlagen erfolgt voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021. Aufgrund ihrer Höhe können diese nicht konventionell zurückgebaut werden, sondern werden im Anschluss an die Sprengung an Ort und Stelle getrennt. Damit ist Halbzeit im Revitalisierungsprozess, und die Hagedorn-Experten für Abbruch und Entsorgung übergeben den Staffelstab an die Spezialisten für Bodenmodellierung, Tief- und Straßenbau, die die Fläche für die künftige Nutzung aufbereiten.

www.ug-hagedorn.de

(EU-Recycling 07/2020, Seite 19, Foto: Hagedorn)