Kritik an neuer Recycling-Baustoffverordnung in Österreich
Das Umweltministerium hält dagegen und will die Auswirkungen genau beobachten.
Die am 1. Januar in Kraft getretene novellierte Recycling-Baustoffverordnung in Österreich gefährdet nach Meinung von Gerald Hanisch, Gründer des Linzer Recyclingmaschinenunternehmens Rubblemaster, den Einsatz von Recyclingbaustoffen. Die neuen Schadstoff-Grenzwerte seien derart niedrig gewählt, dass es fast unmöglich sei, sie einzuhalten. Sogar fabrikneue Ziegel würden darüber liegen.
Wie Hanisch gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“ äußerte, könnten gerade kleine und mittelständische Branchenunternehmen Beton und Bauschutt künftig nicht mehr annehmen, da die Quote des wiederverwertbaren Materials drastisch sinken und ein Großteil der Materialien wieder auf die Deponie verbracht werden müsste. Das würde den Abbruch unverhältnismäßig verteuern. Für Hausbauer sei das nicht tragbar. Österreichs Umweltministerium kann diese Kritik nicht nachvollziehen. Sektionschef Christian Holzer erklärte, dass sein Haus dem Wunsch der Bauwirtschaft nachgekommen sei, einen Rahmen für bessere Qualitäten beim Recyclingmaterial zu setzen, damit diese als normales Produkt gehandelt werden könnten. Einige Regelungen seien sicher sehr ambitioniert; die Umwelt aber nur wegen einer Quote mit Schadstoffen zu belasten, sei nicht zielführend, hält Holzer dagegen. Die Auswirkungen der neuen Verordnung müssten jetzt genau beobachtet werden. Unter Umständen müsste man über Anpassungen nachdenken.
Foto: Dr. Jürgen Kroll
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