Beton- und Kunststoff-kombinierte Bahnschwellen mit Energiegewinnung

Das italienische Start-up-Unternehmen Green Rail hat eine Bahnschwellenserie entwickelt, die die Vorteile von Stahlbetonschwellen mit denen aus Sekundärkunststoffgemischen vereint.

Der neue Schwellentyp besteht aus einem Kern aus Stahlbeton, der mit einer elastischen Außenhülle aus Recyclingkunststoff und Altreifen versehen wird. Die Materialzusammenstellung soll die Instandhaltungskosten reduzieren. Zudem bietet die Kunststoffummantelung größere Wetterbeständigkeit gegen Frost, Hitze und Feuer und verringert Vibrationen sowie Lärm. Nach Herstellerangaben wird auch das Zusammenspiel von Schwellen und Schotter-Untergrund verbessert, was die Gefahr von Gleisverformungen vermindert.

In drei Versionen erhältlich

Das in den Schwellen enthaltene Recyclingmaterial soll den gegenwärtigen und zukünftigen Umweltanforderungen entsprechen. Für 1.670 GreenRail-Schwellen, die für einen Kilometer Schienenstrang nötig sind, werden überschlägig 35 Tonnen an Recyclingkunststoffen und 35 Tonnen Altreifen verwertet. Die Kombination aus Kunststoff und Stahlbeton resultiert in einer längeren Lebensdauer, die auf 50 Jahre ab Verlegung geschätzt wird. Außerdem unterstützen die Schwellen das elastische und im Werk vorgefertigte „W-Gleis-Befestigungssystem“, das den Einbau durch Erneuerungszüge ermöglicht und weniger Zeit benötigt. Somit sind GreenRail-Schwellen auf allen Bahnlinien verwendbar.

Mit Sekundärkunststoffen und Altreifen werden Materialien eingesetzt, deren Entsorgung als Abfälle sich als kritisch erweisen kann. Diese Vorteile ergänzen Umweltaspekte wie der verringerte Verschleiß von Gleisschotter und die durchweg geringere Freisetzung von Partikeln in die Luft. Darüber hinaus eröffnen die neuartigen Schwellen die Möglichkeit, Energie durch eingebettete piezoelektrische oder Photovoltaik-Systeme zu gewinnen. Nach Aussage des GreenRail-Gründers Giovanni Maria De Lisi produziert jeder Kilometer Bahngleis mit Schwellen durchschnittlich 120 Kilowattstunden bei einer Frequenz von zehn bis 15 Zügen pro Stunde.Die GreenRail-Schwellen sind in drei Versionen erhältlich. Bei „GreenRail Piezo“ ist das piezoelektrische System unterhalb des Schienenprofils eingelassen. „GreenRail Solar“ liefert elektrische Energie über ein Photovoltaikmodul in der Mitte der Schwelle. Und die „GreenRail LinkBox“ besteht aus der Piezo- oder Solar-Version, die mit zusätzlichen Schutz-, Sicherungs- oder Datenfernübertragungs-Systemen ausgestattet werden kann. Die GreenRail-Schwellen wurden schon mehrmals mit Innovationspreisen prämiert und in 148 Ländern patentiert. Laut Giovanni Maria De Lisi hat die Marke bereits die Aufmerksamkeit von Partnern im Vereinigten Königreich, Japan, Brasilien und etlichen Golfstaaten erregt. Und sieht sich einem schnellen Wachstum gegenüber: Für die nächsten 20 Jahre rechnet De Lisi mit einem Gewinn von 15 Milliarden Euro.

www.greenrail.it

Foto: Green Rail

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