Rotorprallmühle Typ RPMX von BHS Sonthofen
Die neue Maschine des Herstellers zur Trennung von Materialverbunden und zum Verkugeln von Metallen aus Elektro(nik)schrott, Schredderleichtfraktionen, Schlacken ist eine Weiterentwicklung des Modells RPMV.
Die Rotorprallmühle vom Typ RPMV mit vertikaler Welle hat sich beim Aufschließen von Verbunden, der Zerkleinerung von spröden Bestandteilen und dem Verkugeln von duktilen Bestandteilen in einer Vielzahl von Recyclinganwendungen bewährt, so BHS Sonthofen. Mit dem Modell RPMX ist nun das Produktportfolio zur Aufbereitung von Reststoffen erweitert worden. Die Spaltweite der neuen Rotorprallmühle zwischen den Mahlwerkzeugen und der Ringpanzerung beträgt nur fünf Millimeter. In Kombination mit höheren Umfangsgeschwindigkeiten erzeugen sie feinere Fraktionen und bewirken einen intensiveren Verkugelungseffekt. Den Angaben zufolge kann dadurch ein deutlich höherer Anteil an Wertstoffen zurückgewonnen werden als vorher.
Ein Beispiel für die Anwendung ist das Aufschließen und Verkugeln von Drähten und Litzen. Bisher konnten sie mit gängigen Sortiersystemen nicht separiert werden, sagt BHS Sonthofen, „denn dünne, lange Teile entgingen der Trennung mit Lufttrenntischen oder NE-Abscheidern. Die RPMX hingegen kompaktiert und verkugelt die einzelnen Teile so, dass sie anschließend sauber separiert werden.“ Die Maschine eigne sich zudem für die Behandlung von reinen Kabelfraktionen sowie der „Zurik“-Fraktion (gemischte Schredderrückstände) mit einem Metallanteil – vorwiegend Edelstahl, aber auch Kupfer und Aluminium – von 30 bis 85 Prozent.

Für die RPMX sind Optionen und Zubehör (blau) erhältlich, zum Beispiel das elektrohydraulische Öffnen des Deckels, eine Luftkanone zur Reduzierung von Anbackungen im Auslaufbereich oder ein Kran für das einfache Wechseln von Verschleißteilen (Foto: BHS-Sonthofen GmbH)
Die Technik im Detail
Das Inputmaterial wird der Maschine über das mittige Aufgaberohr von oben zugeführt. Beim Auftreffen auf die Deckscheibe des Rotors wird es durch Fliehkräfte nach außen beschleunigt und fällt in den Mahlspalt zwischen den hufeisenförmigen Schlaghämmern und der Ringpanzerung. Dort wird es von den Schlägern erfasst und gegen die Außenwand geschleudert. Das Material durchläuft den gesamten Spalt zwischen den Schlaghämmern und den feststehenden Rippen der Ringpanzerung von oben nach unten. Dabei wird es durch Prall-, Schlag- und Scherkräfte intensiv beansprucht.
Dieser Vorgang bewirkt, dass sich Materialverbunde lösen. Die spröden Bestandteile werden zerkleinert, die duktilen durch die mehrfache Beanspruchung verkugelt. Das Material verlässt den Rotor durch den Spalt zwischen Rotor- und Ringpanzerung und fällt über die beiden Auslaufschächte nach unten. BHS-Sonthofen liefert die neue Rotorprallmühle in zwei Ausführungen: der RPMX 1116 mit einem Durchmesser von 1,10 Meter, acht Schlaghämmern und einer Antriebsleistung bis 200 Kilowatt und der größeren RPMX 1516 mit einem Durchmesser von 1,50 Meter, zwölf Schlaghämmern und einer Antriebsleistung bis 315 Kilowatt. Die Vorzerkleinerung von Aufgabefraktionen einer Größe bis zu etwa 300 bis 500 Millimeter erfolgt mit einem BHS Rotorshredder vom Typ RS. Er erzeugt die für die Rotorprallmühle geeignete Fraktion kleiner als 30 Millimeter. Bevor das Material in der RPMX weiter verarbeitet wird, werden die Störstoffe durch einen Windsichter separiert.
BHS-Sonthofen zeigt die Rotorprallmühle Typ RPMX auf der IFAT 2016 vom 30. Mai bis 3. Juni in München: Halle B2, Stand 351/450
Foto: BHS-Sonthofen GmbH
(EUR0316S38)