Israels Umweltschutzministerium will Recycling ankurbeln

Dazu wurde ein Programm zur Schaffung von Anreizen für die Kommunen vorgelegt. Gerade in Israels strukturschwachen arabischen Regionen soll die Wiederaufbereitung von Abfällen sowie Bauschutt gefördert werden. Über 40 Neuanlagen sind landesweit geplant. Die Branchenunternehmen sollen strenger und effektiver kontrolliert werden.

Hauptziel des Programms ist die Steigerung der wiederaufbereiteten Abfallmengen in den Städten und Gemeinden. Ihnen bietet das israelische Ministerium für Umweltschutz im Rahmen des Maßnahmenbündels einen Zuschuss von umgerechnet rund 83 US-Dollar für jede Tonne zusätzlich aufbereiteten Abfalls. Insgesamt soll die Recycling-Infrastruktur in 133 peripher gelegenen Kommunen ausgebaut werden. Für den sozioökonomisch schwächeren arabischen Sektor macht das Umweltschutzministerium vordringlichen Handlungsbedarf aus. Den Angaben nach fallen dort jährlich rund 1,4 Millionen Tonnen Abfälle an, die zum Großteil weder aufbereitet noch entsorgt werden. Sie landen vielfach auf wilden Kippen, Straßen, in freier Natur oder werden einfach verbrannt, mit den Folgen erheblicher Luftbelastung.

Um diesen Missstand zu beseitigen, sind 46 neue Wiederaufbereitungs- sowie Müllverbrennungsanlagen geplant. Für den Bau soll das Genehmigungsverfahren erleichtert werden. Illegale Mülldeponien will das Ministerium entschlossener bekämpfen. Und die Kommunen sollen nicht nur durch finanzielle Anreize, sondern auch durch gesetzliche Auflagen zu mehr Recycling bewogen werden. Das Umweltschutzministerium treibt hier ein Gesetz voran, das den Kommunen die Verantwortung für die Wiederaufbereitung ihrer Bauabfälle auferlegt. Die oft als regionale Monopole agierenden Entsorgungsunternehmen in Israel sollen einer strengeren Aufsicht und Gebührenordnung unterworfen werden. Die von den Unternehmen erhobenen Gebühren werden als überhöht angesehen. Niedrigere Gebühren strebt das Ressort zudem beim Recycling von Verpackungen an. Gegenwärtig ist auf diesem Markt nur ein Unternehmen, die Tamir Corporation, tätig. Sie soll künftig Konkurrenz bekommen. Gleichzeitig soll die Menge wiederaufbereiteter Verpackungen steigen.

Quelle: Germany Trade & Invest/Wladimir Struminski

Foto: Dr. Jürgen Kroll

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