Gummipulver in feinsten Qualitäten

Auf der IFAT in München präsentiert Pallmann den hierfür entwickelten Turbofiner Lynx, Typ PLMW.

Mehr als drei Millionen Tonnen Altreifen und eine erhebliche Menge an Altgummi fallen jährlich in Europa zur Entsorgung an. Und mehr als 30 Prozent davon werden mittlerweile stofflich wiederverwertet, das heißt mechanisch aufbereitet und nicht verbrannt. Vor dem Hintergrund schwindender Rohstoffe und der steigenden Belastung der Umwelt mit Kohlendioxid sicher der sinnvollste Weg.

Die mechanische Aufbereitung, insbesondere die Zerkleinerung zu feinsten Pulvern, ist die Aufgabe von speziellen Maschinen. Auf der IFAT 2016 in München präsentiert Pallmann den hierfür entwickelten Turbofiner Lynx, Typ PLMW. Das besondere Feinmahlverfahren erlaubt Endfeinheiten bis zu 425 Micron. Als Aufgabematerial können alle auf zwei bis vier Millimeter vorzerkleinerten Altreifengummis oder andere Materialien aus Natur- beziehungsweise Synthesekautschuk sowie mahlschwierige und temperaturempfindliche Produkte verarbeitet werden. Der erreichbare, hohe Feinheitsgrad optimiert die Verwendung der Gummipulver bei der Herstellung von Neureifen und als Beimischung für Dämmplatten und Gummiprodukte. Zudem verbessert es die Haptik von Gebrauchsgegenständen. Die gesamte Aufbereitung erfolgt unter Umgebungstemperatur. Das Aufgabematerial muss nicht zusätzlich mit Stickstoff gekühlt werden. Somit bleiben die produkttypischen Eigenschaften weitgehend erhalten und die Kosten für die Aufbereitung verringert. Das vorzerkleinerte Material wird dem Turbofiner Lynx, Typ PLMW mittels einer Vibrationsdosierrinne oder einer Zellenradschleuse zugeführt. Etwaige Verunreinigungen wie Metallteile können mithilfe einer Magnetspule oder durch einen Luftsichter bereits im Vorfeld ausgesondert werden. Die nachfolgende Feinmahlung erfolgt dann im Mahlraum durch den Aufprall des Materials an der Mahlbahn und dem gegenseitigen Teilchenstoß in den Luftverwirbelungen hinter den Schlagplatten des schnell laufenden Rotors.

Sieben Generationen Maschinenbau

Die neu entwickelte Schlagplattengeometrie und die hohe Umfangsgeschwindigkeit des Rotors im Turbofiner ermöglichen nun Endfeinheiten, die mit herkömmlichen, ambienten Mahlverfahren bis jetzt nicht erreichbar waren. Die maximal erzielbare oder gewünschte Endfeinheit kann über die Wahl der geeigneten Mahlbahnprofilierung bestimmt werden. Auch eine Anpassung an andere Materialien oder Feinheiten ist jederzeit möglich. Nach der Vermahlung wird das Material pneumatisch abgesaugt und in einen nachgeschalteten Filter befördert, der das Pulver nach Korngröße trennt. Material, das noch nicht der gewünschten Endfeinheit entspricht, wird der Vermahlung automatisch wieder zugeführt.

Im Jahr 1903 als Maschinenfabrik gegründet, blickt das mittelständische Familienunternehmen auf sieben Generationen von Müllern und Mühlenbauern zurück. Als global aktives Unternehmen hat Pallmann sich auf das große Gebiet der Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik in mehreren Sektoren spezialisiert – mit über 100.000 Anlagen weltweit und mehr als 1.000 Maschinentypen für alle weichen bis mittelharten, spröden bis zähelastischen- und faserigen Produkte. Rund 600 erfahrene und hochqualifizierte Mitarbeiter, eigene Maschinenfabriken, Tochtergesellschaften, Lohnmahlwerke und Vertriebsstützpunkte in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und China gewährleisten hier besten Service sowie fachkundige Beratung und Unterstützung bei Planung, Montage, Inbetriebnahme und der Ersatzteilversorgung. Dazu besitzt die Pallmann-Gruppe weltweit die größte Testanlage für Kunden zur Lösungserprobung.

Pallmann auf der IFAT 2016: Halle C2, Stand 117/216.

www.pallmann.eu

Foto: Pallmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG

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