Das Ergebnis eines engen Dialogs

Anfang des Jahres nahm das Recyclingunternehmen Rodepa Plastics B.V. in den Niederlanden eine Waschanlage von Herbold Meckesheim in Betrieb.

Das Inputmaterial umfasst verschiedene Folien- und Post-Consumer-Verpackungsabfälle mit einem Verschmutzungsgrad von bis zu 50 Prozent. Aus den Kunststoffgranulaten werden Müllsäcke, Abdeck- und Baufolien hergestellt. Eine Beimischung von Kunststoff-Neuware ist hierfür nicht erforderlich. Die Foliendicken betragen rund 30 my.

Um die Verschmutzungen zu lösen, wird bei der Vorzerkleinerung in der Folienwaschanlage ein spezieller Nass-Shredder vom Typ HGM 60/200 eingesetzt. Die Abtrennung unerwünschter Kunststoffe erfolgt dabei mittels Hydrozyklon-Trennstufe: Schwere Kunststoffbestandteile werden von den Polyolefinen abgetrennt. Diese stellen das Gutmaterial dar. Laut Herbold erreichen Hydrozyklon-Trennstufen wesentlich höhere Reinheitsgrade als Schwimm-Sink-Trenntanks. Und die hohen Mengen an Wasser werden im Kreislauf gefahren. Sie sorgen zusammen mit den im Hydrozyklon entstehenden Zentrifugalkräften für ein sehr gutes Trenn- und  Waschergebnis der Folie, so der Maschinen- und Anlagenhersteller: „Anhaftende Organik, wie sie bei Folienabfällen aus dem Haushaltsbereich oft zu finden sind, wird mühelos abgewaschen. Supermarktfolie hingegen hat oft erhebliche Anteile an Papier-Etiketten. Es ist eine Herausforderung, dieses Papier von der Folie zu lösen, denn als Eingangsmaterial für ein Rezyklat zur Herstellung neuer Folie sind die aus LLDPE bestehenden Supermarktfolien ideal.“

Wirtschaftlich betrachtet, könnten nur bestimmte Abfälle verwendet werden. Und nach den Erfahrungen von Herbold weichen Verarbeiter immer mehr auf preisgünstige Materialien aus: „Deswegen ist es wichtig, die Maschinentechnik im engen Dialog zwischen Anlagenbauer und Betreiber abzustimmen. Je präziser sich die Aufgabenstellung bezüglich des zu verarbeitenden Inputmaterials einschränken lässt, desto kostengünstiger und energieeffizienter kann eine Anlage verwirklicht werden. Es gilt, unnötige Verfahrensschritte zu vermeiden.“ Entscheidend für den langlebigen Betrieb sind außerdem eine vorbeugende Wartung und Instandhaltung. Die verschleißenden Bereiche der nassmechanischen Aufbereitungsanlagen von Herbold Meckesheim für Folienabfälle mit Durchsätzen von 500 bis 3.000 Kilogramm pro Stunde sind deshalb mit auswechselbaren Verschleißplatten ausgekleidet.

www.herbold.com

Foto: Herbold Meckesheim

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