Die „fünf Säulen“ des Kunststoffrecyclings
Vorzerkleinern, zerkleinern, feinvermahlen, waschen/trennen/trocknen, agglomerieren/verdichten: Auf der K 2016 vom 19. bis 26. Oktober in Düsseldorf stellt Herbold Meckesheim seine „fünf Säulen“ einer effizienten und wirtschaftlichen Aufbereitung von Kunststoffabfällen vor.
Die Produktpalette des Maschinen- und Anlagenherstellers umfasst in den Bereichen Vorzerkleinerung und Zerkleinerung Shredder, Granulatoren, Guillotine-Scheren und Hammermühlen. Und für schwierige, besonders zähe sowie fremdstoffhaltige Materialien wurde speziell die Granulator-Baureihe HGM konzipiert – in Nassausführung für extrem abrasive Materialien wie Landwirtschaftsfolie. Bei den patentierten Herbold-Schneidmühlen mit Zwangszuführung Typ SB wird das Aufgabematerial nicht durch Schwerkraft, sondern mittels Förderschnecken gleichmäßig der Mahlkammer zugeführt. Ob aus Spritzguss, Blasformen, Tiefziehen, Rotomoulding, Flachfolien- oder Blasfolienextrusion, Kalandrierung oder Abfällen, die bei der Herstellung von Rohren, Profilen und Platten entstehen: Die Maschinen vermahlen alle Arten von Kunststoffabfällen.
Vorgestellt auf der K 2016 – Kunststofffachmesse wird auch das Rotorkonzept der Herbold-Schneidmühle SMS: Der Rotor ist aus einem einzigen geschmiedeten Stück hergestellt und hat keine Schweißnähte. Die Rotormesser können sich den Angaben zufolge nicht verschieben, „weil sie gegen einen massiven Rückenanschlag angeschraubt sind“. Und Mahlgutreste könnten sich nicht festsetzen. Als ideal für die Pulverisierung unter einen Millimeter erweisen sich dabei Prallscheibenmühlen der Baureihe PU: Die „schnelllaufenden“ Feinzerkleinerer finden Einsatz bei körnigen oder spröden Materialien, zum Beispiel PE-Granulat oder Hart-PVC-Mahlgut.
Neu: Vertikaler Stufentrockner
Für das Waschen, Trennen und Trocken verschmutzter Mischkunststoffe bietet Herbold Meckesheim ebenfalls kompetente Lösungen. So wurde bei der Rodpa Plastics B.V. in den Niederlanden eine Folienwaschanlage in Betrieb genommen. Die Abtrennung unerwünschter Kunststoffstoffe erfolgt mittels Hydrozyklontrennstufe. Neu im Programm ist außerdem der vertikale Stufentrockner der Baureihe HV ST-150/150 mit mehrstufigem Rotor: Das Material wird mittels Siebkorb entwässert. Das Granulat/Mahlgut-Wasser-Gemisch gelangt hier von unten in die Maschine und wird über Transportschaufeln nach oben transportiert. Von unten nach oben nimmt der Durchmesser des Rotors in den einzelnen Stufen zu. Im unteren Bereich – wo „freies“ Wasser leicht abzuscheiden ist – treten geringe Umfangsgeschwindigkeiten auf, in der obersten Stufe wird mit maximaler Umfangsgeschwindigkeit getrocknet. Der Stufentrockner eignet sich laut Herbold optimal zum Trocknen von gemahlenen thermoplastischen Kunststoffen wie Polycarbonat, Polyethylen, Polyamid, Polypropylen, Polystyrol sowie spröden Kunststoffen. Der Restfeuchte-Anteil beträgt 0,4 bis 0,06 Gewichtsprozent. Die Maschine kann auch gasdicht produziert werden, um in Inert-Atmosphäre zu trocknen.
Bei „extremen“ Materialien wie Stretchfolie oder Schaumstoffen ist eine ausreichende Trocknung auf mechanischem und thermischem Wege ohne enormen Energieeinsatz nicht möglich. Herbold Meckesheim löst das Problem mit dem Plastkompaktor: Durch die Friktion zwischen den Verdichterscheiben der Maschine wird das Material erwärmt, getrocknet und gleichzeitig kompaktiert. Und beim Recycling von PET-Flaschen ergibt sich ein Doppelnutzen: Das Material wird gleichzeitig kristallisiert. Das Endprodukt ist ein rieselfähiges, dosier- und mischfähiges Agglomerat hoher Schüttdichte. Herbold Meckesheim auf der K 2016 in Düsseldorf: Halle 09, Stand 9B 42.
(EUR1016S32)