Am Puls der WEEE-Recyclingbranche
Das Veranstaltungsjahr startet mit dem International Electronics Recycling Congress (IERC). Was steht diesmal auf dem Programm vom 17. bis 20. Januar 2017 in der Mozartstadt Salzburg? Unser Info-Spezial gibt einen Überblick über die vorgesehenen Fachvorträge und Präsentationen. Und wir stellen Ihnen wieder Lösungsanbieter vor, die auf dem angesagten Branchentreff vertreten sein werden.
Der IERC ist eine feste Größe, wenn es um den Austausch von Wissen rund um das Thema Elektro(nik)-schrottrecycling geht. Auch zur 16. Ausgabe des viertägigen Fachkongresses, der traditionell im Salzburger Kongresshaus sowie Sheraton Hotel stattfindet, rechnet der Veranstalter, die Schweizer ICM AG, wieder mit mehr als 500 Branchen-Repräsentanten aus aller Welt. Von zentraler Bedeutung im Veranstaltungskonzept ist hier das Networking: Geschäftspartner, Händler, Lieferanten, Kunden treffen, neue Kontakte knüpfen, sich gemeinsame Unternehmensinteressen erschließen und aufbauen.
Auf welche Expertenvorträge, „Tool Box Talks“ und Workshops darf man diesmal gespannt sein? Der IERC eröffnet am Nachmittag des 17. Januar mit einem Workshop, der aufzeigt, wie und nach welchen europäischen Standards Unternehmen zum zertifizierten WEEE-Entsorgungsfachbetrieb werden können. Und Thema eines zweiten Workshops am 20. Januar ist der sichere Transport von Lithium-Ionen-Batterien. Die Hauptveranstaltung am 18. und 19. Januar eröffnen Jean Cox-Kearns (Vorsitzende des Lenkungsausschusses), Dr. Heinz Schaden (Bürgermeister der Stadt Salzburg), Dr. Mike Biddle (Evok Innovations, MBA Polymers, USA) und Magnus Gislev (Europäische Kommission), der zur EU-Politik in Bezug auf das Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum in der WEEE-Recyclingindustrie Stellung nimmt.
Wege zu einer Kreislaufwirtschaft
Die Referenten Poul Bengt Petersen (Ragn-Sells Recyclables, Schweden), Fanni Mészáros (CECED, Ungarn), David Scuderi (Samsung Electronics Europe), Pascal Leroy (WEEE Forum, Belgien) und Prof. Bernd Friedrich (RWTH Aachen, Deutschland) betrachten anschließend Wege zu einer WEEE-Kreislaufwirtschaft im Zusammenspiel zwischen Herstellern, Recyclern und Behörden. Vorgestellt werden zudem neue Geschäftsmodelle, und ein Beitrag beschäftigt sich mit dem Erfassungs- und Rückgewinnungspotenzial von E-Schrott durch Urban Mining. Am Nachmittag schließt sich eine Sektion zum Thema „Kritische Rohstoffe“ an. Die technischen Präsentationen und „Tool Box Talks“ in der parallel stattfindenden Nachmittagssession umfassen unter anderem WEEE-Demontage- und Aufbereitungsverfahren mittels Schockwellen (Stefan Eisert, ImpulsTec, Deutschland) und Pyrolyse (Peter Hense, Fraunhofer-Institut Umsicht, Deutschland) sowie ein Pilotprojekt, bei dem eine innovative Robotertechnologie zum Einsatz kommt (Dr. Lisa O‘Donoghue, Votechnik/ALR Innovations, Irland). Alba Electronics Recycling, vertreten durch Manfred Fahrner, informiert zudem über ein neuartiges Konzept zur Behandlung von Kühlgeräten.
Die Referate von Dr. Jean-Pol Wiaux (Consultant, Schweiz), Dan Cronin (Pooling Partners, Niederlande) und Andreas Krebs (Bluebox Trading, Schweiz) am 19. Januar richten den Blick auf Transportmöglichkeiten von gefährlichen E-Schrott-Abfällen sowie Batterien; und die darauffolgenden Länder-Erfahrungsberichte mit der Entsorgung und Verwertung von Elektro(nik)altgeräten haben Chile, Kolumbien, Peru, Singapur und Australien zum Schwerpunkt. Wie sich die WEEE-Lieferkette transparenter gestalten lässt, ist Gegenstand weiterer Präsentationen und einer Fragen-und-Antworten-Runde mit namhaften Experten. Im Technikteil an diesem Tag dreht sich alles um Sortiermethoden.
Was zu hinterfragen ist
Auf der Agenda der abschließenden Podiumsdiskussion stehen als Dauerproblem die illegalen, grenzüberschreitenden Verschiebungen von Elektro(nik)altgeräten in Entwicklungs- und Schwellenländer und wie diese effektiv unterbunden werden können. Reflektiert werden dabei aktuelle politische Entwicklungen – so die geopolitischen Krisen, die Folgen des geplanten EU-Austritts Großbritanniens für die Kreislaufwirtschaft und der bedenkliche Kurs der Türkei seit dem gescheiterten Militärputsch. Hinterfragt wird zugleich, ob immer mehr Regularien auf europäischer wie nationaler Ebene auch mehr WEEE-Recycling bringen. Teilnehmer sind: Robin Ingenthron (WR3A – World Reuse, Repair and Recycling Association, USA), Jim Puckett (Basel Action Network, USA), Chris Slijkhuis (Müller-Guttenbrunn, Österreich), Thierry Van Kerckhoven (Umicore Precious Metals Refining, Belgien), Scott Venhaus (Arrow Electronics, USA). Moderiert wird die Diskussionsrunde von Stefan-Georg Fuchs (Aurubis, Deutschland). Am 20. Januar bietet sich noch die Möglichkeit von Werksbesichtigungen der Unternehmen Müller-Guttenbrunn, Metran, MBA Polymers, Erema und Montanwerke Brixlegg in Österreich.
IERC-Ausstellerforum
Unter anderen werden diese Unternehmen vertreten sein (Stand: 30. September 2016):
NRT, Nihot, BHS Unternehmensgruppe
Gegründet 1981, ist National Recovery Technologies (NRT) in Nashville/Tennessee ein Wegbereiter von Nahinfrarot-Sortiersystemen. Insbesondere die „In-Flight Sorting“ Technologie des Unternehmens der Bulk Handling Systems Unternehmensgruppe setzt Maßstäbe beim Recycling von Kunststoffen. Mit Bühler Sortex besteht seit Jahren eine Marketing- und Vertriebskooperation; europäische Tochter von NRT ist Nihot Recycling Technology mit Sitz in Amsterdam. Zuletzt entwickelt und auf der IFAT 2016 in München vorgestellt wurde der „SpydIR Optical Sorter“. Die Maschine erkennt dünnwandiges PET sowie PVC, PS, PETG, PLA, PC, PE, PP. www.nrtsorters.com
Steinert Elektromagnetbau GmbH
Das Familienunternehmen blickt auf eine 127jährige Geschichte zurück: 1889 in Köln gegründet und heute mit rund 300 Mitarbeitern und 50 Vertriebskooperationen sowie Joint Ventures und Tochtergesellschaften weltweit vertreten, zählt die Firmengruppe Steinert zu den führenden Anbietern von innovativen Magnet-Separations- und Sensor-Sortiertechnologien für die verschiedensten Anforderungen. Gemeinsam mit den Kunden und Partnern gilt es, Recyclinganlagen-Prozesse zu optimieren und damit die Profitabilität zu steigern. 2015 führte Steinert das Modell UniSort Film im Markt ein, und mit der Neuentwicklung UniSort BlackScan mit hochauflösender Hyper Spectral Imaging Technologie (HSI) ist die Erkennung und Separation von schwarzen Kunststoffen möglich geworden. www.steinert.de
Umicore Precious Metals Refining
„Materials for a better life“ lautet der Leitspruch der belgischen Unternehmensgruppe. Umicore entwickelt nachhaltige Produkte, Recycling-Kreisläufe und Systemlösungen, die Werte für Kunden schaffen. So unter anderem Lösungen zur Reinigung von Abgasen aus Verbrennungsmotoren und Kernkomponenten für Brennstoffzellensysteme. Im Bereich Edelmetalle wie auch bei Advanced Materials, zum Beispiel bei Germanium-Produkten wie Linsen oder Wafern und bei Batteriematerialien, versteht sich Umicore als Technologieführer. www.umicore.com
Herbold Meckesheim GmbH
Neben der Rückgewinnung von Metallen wird auch die Wertschöpfung von Kunststoffen aus Elektro(nik)altgeräten immer wichtiger: Am Standort Meckesheim (Baden-Württemberg) und auf einer Fertigungsfläche von 4.500 Quadratmetern entwickelt der Recyclingspezialist hochwertige Maschinen und Anlagen zur Aufbereitung von gebrauchten, vermischten und verschmutzten Kunststoffen sowie für die Feinvermahlung von Kunststoffgranulaten und -abfällen. Des Weiteren baut Herbold Meckesheim Anlagen für die Nasszerkleinerung, das Waschen, Trennen, Trocknen und Verdichten (Agglomerieren) von Kunststoffabfällen. Bekannt ist das Unternehmen mit 120 Mitarbeitern auch für sein patentiertes Rotorkonzept. Das Lieferangebot umfasst Shredder, Ballenauflöser, Schneidmühlen, Feinmühlen, Rohrmühlen, Waschanlagen sowie Einzelkomponenten für Waschanlagen wie Nassschneidmühlen, Friktionswäscher, mechanisch/thermische Trockner, Trenntanks (Schwimm-Sink), Hydrozyklon, Trennanlagen, Trockner, Sichter und Silos, Agglomeratoren und Verdichter. Für Maschinentests mit kundespezifischen Materialen steht ein Technikum zur Verfügung. Kunden in Europa, Nordamerika, Nordafrika, im Nahen und Fernen Osten schätzen dabei den umfangreichen Rund-um-Service des Herstellers. www.herbold.com
Tomra Sorting GmbH
Als Wegbereiter der Nahinfrarot (NIR)-Sensortechnologie steht Tomra Sorting Recycling für Anlagenlösungen, um Materialfraktionen höchster Reinheit aus Abfallströmen zu extrahieren und damit sowohl Ertrag als auch Gewinn zu maximieren. Die hochauflösenden Sensoren arbeiten hier mit bis zu 320.000 Abtastpunkten pro Sekunde. Rund 4.500 sensorgestützte Sortiersysteme hat das Unternehmen der Tomra Solutions, die auch sensorgestützte Systeme für das Sortieren, Schälen und für die Prozessanalyse in der Lebensmittel- und Bergbauindustrie sowie anderen Industriezweigen entwickelt, schon in aller Welt installiert. Tomra Sorting gehört zum börsennotierten norwegischen Unternehmen Tomra Systems ASA mit etwa 2.400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von circa 550 Millionen Euro. www.tomra.com/recycling
Erema GmbH
Seit der Gründung im Jahr 1983 hat sich Erema stets weiterentwickelt. Viele bahnbrechende Erfindungen und Patente im Bereich des Kunststoffrecyclings sowie permanentes Wachstum und das Vordringen in neue Märkte sprechen für den Erfolg des österreichischen Unternehmens mit Sitz in Ansfelden bei Linz. Weltweit versorgen mehr als 50 Landesvertretungen sowie Tochterfirmen die Kunden mit Service, Sicherheit und Support. Robustheit, Betriebssicherheit und höchste Verfügbarkeit charakterisieren die Produktlösungen Intarema für thermoplastische Kunststoffe, Corema für Recycling und Compounding in einem Prozessschritt sowie Vacurema für PET-Extrusionen. Auch Granuliersysteme und Schmelzefilter für Thermoplaste umfassen das Angebot. www.erema.at
IFE Aufbereitungstechnik GmbH
Maschinenbau aus Tradition: Die österreichische IFE Aufbereitungstechnik GmbH wurde 1947 als Institut für Forschung und Entwicklung gegründet und zählt heute mit Vertriebspartnern in ganz Europa zu einem der führenden Hersteller von Vibrationsfördergeräten, Siebmaschinen und Magnetseparatoren. Qualität und Zuverlässigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit stehen dabei an erster Stelle. Das Unternehmen entwickelt aktuell neue Aufbereitungslösungen für verunreinigten Eisenschrott mittels einer speziellen Sieb- und Magnetabscheider-Technologie. www.ife-bulk.com
Sesotec GmbH
Metall- und Fremdstoff-Separation, Fehlprodukt-Separation, Förderstrom-Sortierung: Sesotec bietet für das Recycling von Elektronikschrott, PET, Glas und vielen anderen Materialien die passende Lösung. Die Unternehmensgruppe ist mit einem durchschnittlichen Jahresumsatz von 60 Millionen Euro und rund 500 Mitarbeitern einer der führenden Hersteller von High-Tech-Systemen für Produktinspektion, Detektion, Separation und Sortierung von Stoffströmen. Der Absatz der Maschinen und Anlagen konzentriert sich auf die Lebensmittel-, Kunststoff-, Chemie-, Pharma-, und Recyclingindustrie. Sesotec ist auf dem Weltmarkt mit Tochtergesellschaften in Großbritannien, Frankreich, Italien, China, Singapur, Indien, Kanada und den USA, einer Repräsentanz in der Türkei sowie 40 Außenstellen international vertreten. Im Stammwerk Schönberg, Bayern setzt Sesotec Maßstäbe in Sachen Präzision und Kundenservice. www.sesotec.com
Spaleck GmbH & Co. KG
Förder- und Separationstechniken zeichnen das mittelständische und branchenkompetente Unternehmen seit über 50 Jahren aus. Spaleck bietet Kunden maßgeschneiderte Know-how-Lösungen aus einer Hand – inklusive Rundum-Support. Das Produktportfolio umfasst dabei Schwingsiebe wie das 3-D-Kombi-Wertstoff-Spannwellensieb für Recyclingmaterialien jeglicher Art, zum Beispiel Schredderleicht-, Schredderschwerfraktion, Metallschrott, Elektronikschrott, Kunststoffe, Baustellenmisch-, Haus- und Gewerbeabfälle, Sperrmüll, MVA-Schlacken, Kompost und Biomasse. www.spaleck.de
Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH
Einwellen-, Zweiwellen- oder Dreiwellen-Zerkleinerer, Schredder und individuelle Recyclinganlagen – das ist die Welt von Erdwich, einem hoch spezialisierten Engineering- und Produktionsunternehmen, das 1971 gegründet wurde und heute 35 Mitarbeiter beschäftigt. Die Kerngeschäfte des Herstellers sind aufgeteilt in die Bereiche Wiederaufbereitung und Wiederverwertung von Wertstoffen, Vernichtung von Sonderabfällen aller Art sowie Zerkleinern von Abfällen zur Volumenreduktion. Im Segment der Kühlgeräte-Recyclinganlagen zählt die Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH zu den Topunternehmen. www.erdwich.com
Andritz MeWa GmbH
Das Unternehmen hält Technologie-Patente in diversen Recyclingverfahren und ist unter anderem auf die Aufbereitung von Kühlgeräten spezialisiert. Entwickelt werden Zerkleinerungsmaschinen für die verschiedensten Einsätze. An den Standorten in Gechingen, Baden-Württemberg (Firmensitz) und Freiberg in Sachsen sind über 120 Mitarbeiter beschäftigt. www.andritz.com
hamos GmbH Recycling und Separationstechnik
Elektrostatische Separatoren und Komplettanlagen für das Recycling und die Trennung von Kunststoffgemischen, Altkabeln, Elektronikschrott, Verbundmaterialien und Mineralien sowie zur Abscheidung von Metallen und Fremdstoffen aus Kunststoffen, Lebensmitteln und anderen Materialien umfasst das Leistungsspektrum des bayerischen Maschinenherstellers mit 25jähriger Erfahrung. Auch entwickelt hamos in Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Forschung Technologien zum Recycling und zur Separation von nicht oder kaum trennbaren Gemischen wie beispielsweise schwarzen Kunststoffen. www.hamos.com
K & K Sondermaschinen und Förderanlagenbau GmbH
Das familiengeführte Unternehmen kann auf über 60 Jahre Erfahrung in der Fördertechnik zurückgreifen. Unter der Marke Kühne Förderanlagen ist es auf die Fertigung von Gurtband- und Kettenförderer spezialisiert. Angeboten werden die Produkte in hoher Variantenvielfalt und individueller Konstruktion, wobei ein umfangreiches, ständig wachsendes Branchenspektrum abgedeckt wird. An dem 30.000 Quadratmeter großen Standort in Lommatzsch bei Dresden beschäftigt das Unternehmen circa 40 Mitarbeiter in Projektierung, Fertigung und Verwaltung. www.kuehne.com
Alle Angaben ohne Gewähr – Änderungen vorbehalten! Weitere Aussteller-Informationen und das ausführliche Tagungsprogramm bei der ICM AG www.icm.ch.
Foto: Tourismus Salzburg GmbH (1x), O. Kürth (3x)
(EUR0117S18)