Frankreich: Investitionen in den Umweltschutz leicht rückläufig

Nach den letzten Zahlen des staatlichen Statistikinstitutes Insee haben die französischen Industrieunternehmen 2014 rund 1,6 Milliarden Euro für die Verringerung von Emissionen aufgewendet – 2,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang betraf sowohl Sachinvestitionen als auch – in geringerem Umfang – Studien.

Das Volumen der Investitionen in Umwelttechnologien und Studien zu deren Einführung hat in Frankreich in den vergangenen 15 Jahren mit Schwankungen in etwa die gleiche Größenordnung. Jährlich werden circa 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro ausgegeben. Betrachtet wurden bisher nur Industriebetriebe mit mindestens 20 Beschäftigten. Für 2014 wurden erstmals auch Zahlen für kleinere Firmen erhoben, allerdings ohne die Bereiche Energie und handwerkliche Produktion, die in der allgemeinen Statistik seit 2012 mit berücksichtigt werden. Insgesamt haben die kleinen Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten 2014 rund 104 Millionen Euro investiert, 31 Millionen davon für Studien.

Von den Industrieunternehmen ab 20 Beschäftigten haben 2014 immerhin 38 Prozent in umweltschonende Maßnahmen oder Studien dazu investiert, bei den kleineren waren es lediglich zehn Prozent. Fast 60 Prozent der gesamten Investitionen entfielen auf die drei Branchen Energie, Nahrungsmittel und Chemie. Rund die Hälfte der Ausgaben für Studien wurde in der Energiebranche aufgebracht.

113 Millionen Euro für Recyclingtechnologien

Die Verringerung der Luftverschmutzung steht an der Spitze der Umweltschutzinvestitionen der Industrie in Frankreich, gefolgt von der Abwasserreinigung. Einen ebenfalls hohen Stellenwert nimmt die Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen ein. Etwa 80 Prozent der Ausgaben gehen in direkte Maßnahmen zum Umweltschutz und werden als spezifische Umweltinvestitionen erfasst. Die verbleibenden 20 Prozent ergeben sich aus den zusätzlichen Kosten für weniger Emissionen erzeugende Produktionstechnik oder Prozesse gegenüber der herkömmlichen Technologie.

Etwa ebenso großen Anteil an den spezifischen Investitionen hatten 2014 in Frankreich Maßnahmen zur Vorbehandlung, Behandlung oder Entsorgung von Schadstoffen mit 469 Millionen Euro (43 Prozent) und solche zur Vermeidung von Emissionen mit 458 Millionen Euro (42 Prozent). Auf Sortierung, Recycling und Verwertung entfielen damals 113 Millionen Euro (zehn Prozent) und auf Technologien zur Messung und Kontrolle rund 53 Millionen Euro (fünf Prozent).

Quelle: Germany Trade & Invest/Dr. Marcus Knupp

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