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Erweiterter Blick bei Wartung und Reparatur

Vakuumpumpenhersteller Leybold GmbH, ein Unternehmen der Atlas Copco Gruppe, testet die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von „Augmented Reality“ (AR).

Dafür werden Servicetechnikern bei ihren Maßnahmen nützliche Zusatzinformationen und Darstellungen (teilweise in 3D) eingeblendet. Bei erfolgreichem Verlauf plant Leybold, die skalierbaren AR-Apps für Schulungs-, Reparatur- und Wartungszwecke auf andere Produktbereiche auszuweiten. Die Echtzeit-Visualisierungen und kontextbezogenen Informationskonzepte sind hier kein Neuland für den Pumpenhersteller: Seit letztem Jahr setzt das Unternehmen beim trockenen Pumpensystem „Dryvac“ auf die Vorzüge von Augmented Reality (Erweiterte Realität). Dabei stellte sich heraus, dass die Daten für Kunden und Servicetechniker im Umgang mit Leybold-Produkten einen Zusatznutzen bieten.

Nicht nur ein Markttrend

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Foto: Leybold GmbH

Die größten Optimierungspotenziale werden in den Bereichen Training und Service gesehen. Die Technologie lässt sich überall dort einsetzen, wo konkreter, interaktiver Benutzersupport bei Serviceprozessen hilfreich ist. Indem etwa Einblicke in das Pumpeninnere ermöglicht werden, erleichtert Augmented Reality auch das Lernen und damit die Ausbildung. Schritt-für-Schritt-Anleitungen im Sichtfeld schließen Fehler bei Wartungs- und Reparaturarbeiten aus. Durch die visuelle Unterstützung und die Einblendung interaktiver Inhalte mit verständlichen Handlungsanleitungen sowie Checklisten minimiert sich der Trainingsaufwand für die Techniker. Zur Veranschaulichung werden hochauflösende 3D-Grafiken exakt dort auf die Pumpen projiziert, wo die Arbeiten durchgeführt werden müssen. Die einschlägigen Foto- und Audio-Funktionen lassen sich problemlos in die jeweilige Applikation einbetten. Bei Bedarf können unterschiedliche Auswertungen generiert werden. Bei den Pilotanwendungen kommen die realistischen Darstellungsmöglichkeiten von AR-Applikationen auf Smartphones und Tablets zur Geltung. Eingesetzt wird aber auch die sogenannte HoloLens-Brille, mit der Techniker arbeiten und trainieren können, ohne ein Gerät in der Hand halten zu müssen.

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Foto: Leybold GmbH

„Wir sehen für Augmented Reality gerade bei industriellen Prozessen ein großes Anwendungspotenzial. Diese digitale Strategie ist nicht nur ein starker Markttrend; sie wird vor allem den Herausforderungen unserer Kunden und Techniker vor Ort gerecht“, unterstreicht Eckart Roettger, Präsident von Industrial Vacuum Service, den Wert von AR-Prozessen. „Anstatt die Anweisungen einem Handbuch zu entnehmen, haben etwa Auszubildende die gesamte Prozedur auf dem Objekt real im Visier. Dies wird einen großen Einfluss auf die Wertigkeit und die Nutzung von Informationen entfalten.“ Leybold arbeitet bei diesem Projekt mit der Software „Reflekt One“ für Industrieanwendungen des Münchner Entwicklers Reflekt GmbH. Ist die Software installiert, können beliebig viele AR-Applikationen für die Trainings- und Service- Szenarien aller Produkte erstellt werden.

www.leybold.com [3]

Foto: Leybold GmbH

(EU-Recycling 07/2017, Seite 42)