- EU-Recycling - https://eu-recycling.com -

Staubdichtes Trockenschlacken-Handling für nachhaltiges „Urban Mining“

In der Müllverbrennungsanlage Hagenholz im Züricher Stadtquartier Saatlen wurde im Herbst 2016 ein Trocken­schlacken-Austragssystem samt Förderbandanlage und Container-Füllstation in Betrieb genommen. Realisiert wurde das schlüsselfertige Projekt von STAG Schüttguttechnik in Maienfeld, Schweiz.

Betreiber der MVA ist ERZ Entsorgung & Recycling Zürich. Im letzten Jahr will das kommunale Unternehmen einen bedeutenden Schritt in Richtung „Urban Mining“ gemacht haben. Mit dem innovativen Anlagekonzept von STAG Schüttguttechnik ist es nun möglich, die Schlacke anstatt nass als Trockenschlacke für eine effiziente Wertstoffgewinnung zur Recyclinganlage nach Hinwil, Kanton Zürich zu bringen.

[1]

Foto: STAG Schüttguttechnik

Die Herausforderung bestand darin, bei der Beförderung der Trockenschlacke jegliche Staubemissionen zu verhindern, weshalb das System komplett gekapselt betrieben werden muss. Zwei Plattenförderbänder transportieren die Schlacke direkt aus dem Kessel und dem Trockenentschlacker auf staubdichte Sammelförderbänder. Während die Schlacke weiter abkühlt, wird sie zu zwei vollautomatischen Verladestationen befördert und umgehend in geschlossene, ebenfalls staubdichte Container gefüllt. Der in der Förderanlage entstandene Staub wird abgesaugt, herausgefiltert und der Schlacke wieder zugeführt.

Die Anlage läuft Tag und Nacht und muss daher hohe Ansprüche erfüllen. Die Austragsförderbänder sind während 8.200 Stunden pro Jahr in Betrieb und weisen einen Neigungswinkel von fast 20 Grad auf. Das stellt laut STAG komplett andere Anforderungen als ein horizontaler Verlauf, insbesondere für den Trockenschlackenaustrag. Die gesamte Fördertechnik wurde speziell für diese individuelle Anwendung und Platzverhältnisse konzipiert. Dem Schweizer Hersteller zufolge gibt es keine vergleichbare Anlage. Der Trockenschlackenaustrag ist erheblich aufwändiger als die Nassschlacken-Entsorgung. „Das ist der Preis eines umweltschonenden Verfahrens“, kommentiert Jürg Bruder, Leiter Engineering und Projekte bei ERZ. „Der Abfall stellt uns jeden Tag vor neue Probleme, wodurch immer wieder neue Fragestellungen und Bedürfnisse auftauchen. Es kommt uns deshalb sehr entgegen, dass STAG die Anlage nicht nur liefert, sondern auch für den Service und Unterhalt jederzeit verfügbar ist.“ Seit Oktober 2016 sind beide Linien auf den Trockenaustrag umgestellt. Größere Störungen im Betrieb blieben bislang aus. Als Entwickler, Planer und Erbauer der Anlage kennt die STAG Schüttguttechnik AG ihr Produkt bis ins kleinste Detail, kann Schwachstellen frühzeitig erkennen und eliminieren, Reparaturen oder Anpassungen gezielt und effizient durchführen. Dabei ist auch die Wirtschaftlichkeit ein wichtiger Faktor.

www.stag.net [2]

Fotos: STAG Schüttguttechnik

(EU-Recycling 09/2017, Seite 43)