Tiefer gelegt und stärker gemacht

Im Mittelpunkt des Fakuma-Messeauftritts von Getecha stehen eine Sauberraum-Schiebermühle GRS 180 und eine Kompaktmühle RS 2402.

Darüber hinaus stellt der Aschaffenburger Anlagenbauer in Halle A3, Stand 3210 weitere Innovationen zum Thema Zerkleinerungstechnik und Automation vor, darunter eine extrem leise Zentralmühle und lineartechnische Entnahmesysteme.

Getecha zeigt erstmals eine GRS 180 in raum­optimierter Niedrigbauweise (Foto: Getecha)

Die GRS 180 ist für den Einsatz in Produktionslinien der Kunststofftechnik konzipiert worden, die strenge Sauberkeits- und Hygieneauflagen einhalten müssen. Die Mühle zerkleinert bis zu 35 Kilogramm Material in der Stunde und lässt dank integrierter Absaugtechnik und umfangreichen dichtungstechnischen Maßnahmen kaum Partikel in die Umgebung austreten (< 1,0 µm). Damit entspricht sie den Sauberraum-Ansprüchen vieler Kunststoffverarbeiter, sagt Getecha. Gezeigt wird erstmals eine GRS 180 in raumoptimierter Niedrigbauweise. Diese Mühle hat eine Gesamthöhe von 1.050 Millimetern und ein Rollenfahrwerk. Sie lässt sich daher unter Separiertrommeln, Ausfallschächten oder großen Spritzgießmaschinen aufstellen.

Realisieren ließ sich das platzsparende Mühlendesign unter anderem mithilfe eines sehr flachen Spezialtrichters, in dem eine Doppelschieber-Automatik das rückspritzfreie Einschleusen von Angüssen und Resten gewährleistet. Trotz der Tieferlegung ist diese GRS180 eingriff- und quetschsicher und benötigt keinen zusätzlichen Sicherheitsendschalter zur Positionsabfrage. Ein Bremsmotor gewährleistet im Störfall den schnellen Notstopp – etwa bei gleichzeitigem Offenstehen beider Schieber.

Dicke Klumpen und massive Reste

Die zweite auf der Fakuma in Friedrichshafen präsentierte Neuheit von Getecha ist ebenfalls eine Modell­modifikation, die auf Anregungen aus Kundenkreisen zurückgeht. Es handelt sich dabei um eine Mittelklasse-Trichtermühle RotoSchneider RS 2402, die kleinere Spritzgieß- oder Blasformbetriebe wegen ihres Durchsatzes von bis zu 100 Kilogramm pro Stunde oft als Zentralmühle einsetzen. Die Ingenieure des Herstellers haben den Angaben nach diese Schneidmühle soweit optimiert, dass sie es jetzt selbst mit massiven, klumpig-zähen Reststücken und „Abspritzfladen“ aufnehmen kann. Sie erhielt dazu nicht nur einen Antrieb mit mehr Leistung (7,5 statt 4,0 kW), sondern auch einen Rotor in geschlossener Bauweise und ein stärkeres Gehäuse. Zudem wurden die Lager bewusst überdimensioniert: „Das bedeutet für viele Anwender, dass sie die relativ kompakte RS 2402 nun auch für die Zerkleinerung dickwandiger Klumpen nutzen und sich die Anschaffung einer weiteren Mühle ersparen können.“ Einmal gestartet, zerkleinert die aufgerüstete RS 2402 den kompletten Trichterinhalt, ohne weiteres Zutun des Bedieners. Dabei verhindert der geschlossene Rotor, dass die Klumpen zu tief ins Mahlwerk eintauchen, was ein Abschalten der Mühle zur Folge hätte. Abgeführt wird das Mahlgut über Fördergebläse oder Vakuumförderer.

Stark, aber leise

Ein weiterer Blickfang auf dem Fakuma-Messestand von Getecha ist die Zentralmühle RS 45090. Diese große Trichtermühle ist ausgelegt für Durchsätze von bis zu 900 Kilogramm pro Stunde und verfügt seit 2016 über ein neues Mahlgehäuse, das sich durch eine besonders wirksame Schalldämmung auszeichnet. Aufgrund ihres nach oben verlegten und ins Gehäuse integrierten Antriebs beansprucht sie nur eine relativ geringe Stellfläche. Einige Extrudierbetriebe betreiben die RS 45090 mit einem zweiten, seitlich befestigten Bypass-Trichter für das Zuführen von Rohren und Profilen sowie mit einem dritten, rückseitigen Bypass-Trichter für die Aufgabe von Plattenmaterial.

www.getecha.de

Foto: Stöcker

(EU-Recycling 10/2017, Seite 39)