Zerkleinerer RM1350 – speziell für Elektronikschrott

Ob Waschmaschinentrommeln oder Motoren: Erdwich‘s Ripper bereitet schonend sechs bis zehn Tonnen Elektronikschrott pro Stunde auf.

Laut EU-Richtlinie sollen 75 bis 80 Prozent aller ausrangierten Elektrogeräte stofflich wiederverwertet werden. Im Jahr 2018 soll dieser Prozentsatz noch einmal erhöht werden. Grund dafür sind vor allem die darin enthaltenen wertvollen Stoffe wie Kupfer und Edelmetalle. Um diese Produkte rückgewinnen zu können, mussten die ausgemusterten Gegenstände allerdings bislang manuell geöffnet und die verschiedenen Materialien mühsam per Hand aussortiert werden. Diese Arbeitsschritte jedoch sind nicht nur zeitaufwändig, sondern stellen auch eine hohe körperliche Belastung dar, da die Arbeiter die zum Teil tonnenschweren Geräte meist auf dem Boden kniend mit Hammer und Schraubendreher zerlegen mussten. Zudem gingen viele der wertvollen Stoffe verloren, weil sie nur schwer von dem restlichen Material zu trennen waren. Ratsam ist es daher, zur automatisierten Methode überzugehen, mit der in kurzer Zeit große Mengen Elektroschrott zur Wiederverwertung aufgearbeitet werden können. Den dazu verwendeten Shredder, entwickelten Ingenieure der Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH aus Igling in Bayern.

Bei Waschmaschinen, Elektroherden oder Getränkeautomaten besteht mehr als ein Drittel des Materials aus Eisen beziehungsweise Kunststoff. Doch worauf es ankommt, sind die wertvollen Materialien wie Kupfer, Messing, Aluminium und Edelstahl. Diese stecken in Waschmaschinentrommeln, in Motoren und Kabeln. „Bei so großen Geräten ist es besonders schwierig, die wiederverwertbaren Materialien herauszutrennen“, erklärt Norbert Streicher, verantwortlicher Projektleiter bei Erdwich. „Bislang wurden einzelne Geräte meist mühsam in Handarbeit geöffnet und die unterschiedlichen Bestandteile anschließend entnommen. Das dauerte nicht nur lange und war sehr ineffizient – die Mitarbeiter waren im Umgang mit den schweren Geräten und leicht splitternden Materialien auch einer hohen Verletzungsgefahr ausgesetzt.“ Inzwischen ist das Verfahren automatisiert: Der speziell für Elektronikschrott entwickelte Erdwich-Zerkleinerer vom Typ RM1350 kann sogar Großgeräte mit über 500 Kilogramm verarbeiten.

Besonders schonende Zerkleinerung

„Bei diesen Geräten kommt es vor allem darauf an, sie sehr schonend zu öffnen, damit Bauteile mit giftigen Stoffen möglichst nicht zerstört und die Inhalte freigesetzt werden“, so Streicher. Die Ingenieure bei Erdwich entwickelten daher eine neue Zerkleinerungstechnologie, welche die Objekte dank langsamer Drehzahlen und ruhigem, vibrationsarmem Arbeitsprinzip vorsichtig aufreißt, sodass die innen liegenden Teile annähernd unbeschädigt herausfallen. „Gleichzeitig muss die Technik so gestaltet sein, dass sie unempfindlich gegenüber Glas, Eisen und Beton ist“, erläutert der Projektleiter. „Jede Reißerwelle wird separat durch einen hochwertigen und vielfach regelbaren Antrieb bewegt und über ein SPS-Automatisierungsgerät elektrisch gesteuert. Dadurch lassen sich sowohl die Drehzahlen als auch die Vorwärts-Rückwärts-Zyklen der Wellen bei jeder Anwendung optimal anpassen.“

Dank der einzeln austauschbaren Reißersegmente und Gegenreißerbalken kann der Bediener die benötigten Stückgrößen und Kantenlängen des Outputs individuell einstellen, etwa 100 mal 100 Millimeter für die anschließende Handsortierung oder 300 mal 300 Millimeter für eine nachgeschaltete Maschinentechnologie. Bei Verschleißerscheinungen können die Messer zudem innerhalb der Maschine aufgeschweißt werden, was die Kosten für die Unterhaltung sehr gering hält.

Schädliches und Wertvolles wird getrennt

Foto: Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH

Elektronikschrott wird zunächst mittels Greifer und Förderer in den Trichter des Shredders aufgegeben. Nach der schonenden Zerkleinerung separiert ein Magnet das freigelegte grobe Eisenmaterial. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Stoffe in zwei verschiedenen Kabinen manuell sortiert: Im ersten Sortierer, zu dem die eisenhaltigen Stücke geliefert werden, trennen die Mitarbeiter Wertvolles wie Kupfer und Kabelreste heraus. Anschließend werden die verbliebenen und nicht zerstörten Eisenreste ausgetragen und können in Pakete gepresst und wieder dem Schmelzprozess zugeführt werden. In der zweiten Sortierkabine entfernen Fachkräfte aus dem Mischmaterial offen liegende und nicht zerstörte Schadstoffe wie Batterien, Quecksilber, Kondensatoren und Wertstoffe wie Kabel, Leiterplatten und Edelstahlkomponenten. Die Sortierkabinen sind dabei erhöht angebracht, damit die Mitarbeiter die eingesammelten Materialien durch Bodenöffnungen einfach in die entsprechenden Behältnisse abwerfen können.

Nach der manuellen Sortierung landen die restlichen Materialien in einer Siebstation mit integrierter Trennanlage. Dort werden kleine gemischte und sortenreine Kunststoffe, Buntmetallmischungen, Kupfer- und Edelstahlteilchen sowie zersplittertes Glas abgesondert. Ein Granulator zerkleinert das Material nachfolgend auf eine definierte Endgröße, damit die nachfolgenden Maschinen verschiedene Kunststoffe und Metalle trennen können. Auf diese Weise gehen keine wertvollen Materialien verloren. Zudem kann sichergestellt werden, dass nichts Schädliches in die Umwelt gelangt. Die gewonnenen Wertstoffe, besonders die Wertvollen wie Kupfer sowie Gold, Silber und Palladium, werden an hochspezialisierte Unternehmen verkauft, die daraus wieder Bauteile für neue elektrische Geräte herstellen – für Haushalt, Unterhaltungsindustrie sowie Telekommunikation.

www.erdwich.com

Foto: Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH

(EU-Recycling 12/2017, Seite 43-Advertorial)