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Recycling – ein wichtiger Baustein für Klima- und Ressourcenschutz

Von Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

[1]Aufgaben und Selbstverständnis der Entsorgungswirtschaft in Deutschland haben sich enorm verändert. Das Fachmagazin Sekundär-Rohstoffe, später umbenannt in EU-Recycling begleitet diese Entwicklung fachlich, kritisch, konstruktiv seit 35 Jahren. Dieses Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, dafür herzlich Danke zu sagen und auch für die Zukunft viel Erfolg zu wünschen. Die Kreislaufwirtschaftsbranche stellt sich heute als eine wichtige Industrie mit ausgeprägten Wertschöpfungsketten dar, bei der die moderne Rohstoffwirtschaft im Vordergrund steht. Insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen haben sich dabei als Schrittmacher einer Philosophie bewiesen, die den Fokus auf die Verwertung der Wertstoffe im Gegensatz zur reinen Abfallbeseitigung legt.

Angesichts der relativen Rohstoffarmut Deutschlands einerseits und einer starken Industrieproduktion andererseits muss es das Ziel sein, den Anteil von Sekundärrohstoffen für die Produktion stetig zu erhöhen. Sekundärrohstoffgewinnung aus Abfällen darf daher nicht als lästiges Entsorgungsproblem gesehen werden, sondern als Teil der Rohstoffversorgung für wichtige Industriezweige, zum Beispiel für die Papierindustrie, für die Stahlindustrie, für die Glas- und Kunststoff- oder Textilindustrie. Das garantieren gewerbliche Sammlungen von Altpapier, Schrotten, Kunststoffen oder auch Altkleidern.

Für das Kunststoffrecycling wird 2018 zu einem entscheidenden Jahr. Die gesamte Wertschöpfungskette für das Kunststoffrecycling muss optimiert werden. Der Importverbot Chinas für bestimmte Kunststoffabfälle, aber auch das neue Verpackungsgesetz werden den Druck auf die Hersteller von Kunststofferzeugnissen deutlich erhöhen, auf die Recyclingfähigkeit ihrer Produkte zu achten. Damit ist es aber nicht getan. Auch die Sammlung von Kunststoffabfällen, sowohl im gewerblichen Bereich wie auch bei den privaten Haushalten, muss stärker als bisher darauf ausgerichtet sein, eine hohe Inputqualität für das Recycling zu ermöglichen.

Die Kreislaufwirtschaft übernimmt jedoch auch eine bedeutende Aufgabe für den Klimaschutz. Keine leichte Aufgabe, denn Deutschland will schon bis 2050 weitgehend treibhausgasneutral wirtschaften. Je mehr Sekundärrohstoffe aus Abfällen gewonnen werden und Primärrohstoffe in der Industrieproduktion ersetzen, desto weniger Energie und Wasser wird verbraucht und desto geringer sind die Eingriffe in die Natur, die nötig sind, um Rohstoffe zu fördern. Gleichzeitig können durch die Verwendung von Sekundärrohstoffen erhebliche Mengen des klimaschädlichen Kohlendioxyds vermieden werden. Eine echte Win-Win-Situation für Ökologie und Ökonomie!

Foto: bvse

(EU-Recycling 01/2018, Seite 3)

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