- EU-Recycling - https://eu-recycling.com -

Wissenschaftler entwickeln Budgetansatz für Kunststoffemissionen

Ungeregelt entsorgte Kunststoffemissionen und Mikroplastik sind ein wachsendes Problem unserer heutigen Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Doch welche Menge an Kunststoff ist für die Umwelt noch akzeptabel?

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „Entwicklung von Budgetansatz und LCA-Wirkungsabschätzungsmethodik für die Governance von Plastik in der Umwelt“ (PlastikBudget) will dazu bis 2020 ein wissenschaftlich begründetes Pro-Kopf-Budget vorschlagen und damit eine anschauliche Grundlage für künftige politische Entscheidungen erarbeiten. Die Projektpartner des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) werden dazu wissenschaftliche Erkenntnisse zu Quellen, Mengen und Wirkungen von Kunststoffen in der Umwelt aufarbeiten und die Interessen relevanter Akteure zusammenführen.

Bürger und Wirtschaftsakteure für die Problematik sensibilisieren

Mit einer von Fraunhofer Umsicht zu erarbeitenden Wirkungsabschätzungsmethodik soll bilanzierbar werden, welche Folgen die freigesetzten Kunststoffmengen für die Umwelt haben. Auf diese Weise sollen die durch Produkte und Technologien verursachten Kunststoffemissionen im Rahmen von Lebenszyklusbetrachtungen bewertbar und vergleichbar werden.

Wichtig für die Umsetzung solcher Maßnahmen ist auch eine Kenntnis der heutigen, gesellschaftlich etablierten Erzählungen zu Kunststoff und Kunststoffabfällen, die unseren Umgang mit dem Werkstoff prägen, eine Basis für ausgewogene politische Entscheidungen darstellen und Bürger sowie Wirtschaftsakteure für die Problematik sensibilisieren. Wie solche Erzählungen aussehen, ob sie sich im Realitätscheck bewähren und wie sie in eine wünschenswerte Zukunft fortgeschrieben werden können, sind wichtige Leitfragen, denen sich das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) im Rahmen des Projekts stellt.

www.umsicht.fraunhofer.de [1]

Foto: fotohansel / fotolia.com

(EU-Recycling 03/2018, Seite 26)