Nehlsen gibt Startschuss für den Bau einer neuen Sortieranlage

Das Entsorgungsunternehmen investiert insgesamt 7,5 Millionen Euro und will 15 Arbeitsplätze schaffen.

Für September 2018 plant die Nehlsen GmbH & Co. KG am Standort Hüttenstraße in Bremen den Bau einer neuen Anlage zur Vorbehandlung von gemischten Bau- und Gewerbeabfällen. Ersetzt wird die bestehende Sortieranlage, die nicht mehr den Anforderungen an eine moderne rohstofforientierte Sortierung entspricht, teilt das Entsorgungsunternehmen mit, das zudem 15 neue Arbeitsplätze schaffen will. Die Inbetriebnahme ist für das vierte Quartal dieses Jahr vorgesehen. Insgesamt investiert Nehlsen 5,5 Millionen Euro in den Anlagenbau und weitere zwei Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen. Geschäftsführer Hans-Dieter Wilcken: „Die Anlage besitzt einen wirtschaftlich hohen Wert für uns, denn mit dieser Entscheidung entwickeln wir den Standort in Bremen konsequent zu einem Zentrum für innovative Abfallbehandlungen nach neuesten technischen Standards.“

Nach Größen und Dichten

Gemäß der neuen Gewerbeabfallverordnung sind Gewerbe- und Indus­triebetriebe sowie öffentliche oder private Einrichtungen seit August 2017 verpflichtet, ihre Siedlungs- sowie bestimmte Bau- und Abbruchabfälle im Betrieb an Ort und Stelle und auch auf dem Bau getrennt zu sammeln. Ist diese Trennung nicht möglich, fordert der Gesetzgeber ab 2019 für alle sortierfähigen Abfälle eine professionelle Vorbehandlung. „Um die in der Verordnung geforderten Sortier- und Recyclingquoten für Gewerbe- und Bauabfallgemische deutlich zu erhöhen und so wertvolle Rohstoffe für die Industrie wiederzugewinnen, schaffen wir mit der Anlage eine nachhaltige und für die Gewerbe- und Industriebetriebe in der Metropolregion Bremen-Oldenburg preisgünstige Lösung“, erläutert Wilcken.

Die neue Sortieranlage entspricht den Informationen nach der bisherigen Anlagengröße – die Verarbeitungskapazität beträgt etwa 100.000 Tonnen im Jahr – und trennt nach einer groben Vorsortierung Gewerbeabfälle mithilfe moderner Sieb- und Lufttrenntechnik in ihre Bestandteile: Holz, Papier, Pappe, Kunststoff und Metall. Die Bau- und Gewerbeabfallgemische gelangen über Förderbänder in die Anlage und werden über mehrere Siebe und Trennaggregate nach Größen und Dichten voneinander getrennt. Luftströme lösen leichte von schweren Materialien. Zusätzlich unterstützen mehrere Nahinfrarotgeräte (NIR-Trenner) die automatische Sortierung bei der Abscheidung von Materialströmen. Die Endprodukte stellt die Nehlsen GmbH & Co. KG der Industrie als Sekundärrohstoff zur Verfügung.

www.nehlsen.com

(EU-Recycling 04/2018, Seite 30)