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Montanuniversität Leoben startet neues Comet-Projekt

Ein interdisziplinäres Projekt an der Montanuniversität Leoben will eine bisher wenig beachtete Rohstoffquelle nutzbar machen: industrielle Reststoffe wie Stäube, Schlämme und Schlacken.

Ziel des Comet-Projekts „Commby“ ist es, ein Beurteilungssystem zu entwickeln, das zukünftig eine einfachere Erfassung und Bewertung dieser bedeutenden sekundären Ressourcen ermöglicht. Sechs österreichische Unternehmen sowie ein deutsch-spanischer Recyclingkonzern tragen mit ihrer Expertise in den unterschiedlichen Fachgebieten wesentlich zum Gelingen des Vorhabens bei. Rückstände aus metallurgischen und aufbereitungstechnischen Prozessen enthalten häufig eine Vielzahl an Metallverbindungen, werden allerdings bislang noch wenig genutzt und daher zumeist deponiert. Das neue Projekt arbeitet an der Evaluierung dieser Nebenprodukte und der Entwicklung von Beurteilungsverfahren, um interessierten Investoren und Unternehmen eine zuverlässige Bewertung von potenziellen sekundären Ressourcen anzubieten. Diese Rohstoffquelle wollen die Forscher transparent machen und damit der Wirtschaft den Weg ebnen zu in Nebenprodukten enthaltenen Metallen.

„Der Hintergrund der geringen Recyclingquote dieser in großen Mengen anfallenden industriellen Reststoffe – wie Stäube, Schlämme oder Schlacken – liegt oft auch in den fehlenden Werkzeugen zur Bewertung dieser Ressourcen“, erläutert Commby-Leiter Priv.-Doz. Dr. Jürgen Antrekowitsch. Dadurch würden potenzielle Recyclingunternehmen beziehungsweise Investoren abgehalten, diese sekundären Rohstoffe entsprechend zu nutzen. Das Konsortium wird in mehreren Teilprojekten eine Methodik erarbeiten und damit die Basis für ein praxistaugliches Beurteilungsschema schaffen.

www.unileoben.ac.at [1]

Foto: Montanuniversität Leoben

(EU-Recycling 09/2018, Seite 35)