Klärschlamm: Neuartiges Verfahren ermöglicht bessere Wertstoffrückgewinnung

Das Ultraschallverfahren der Aquattro GmbH soll im Ergebnis cellulosereiche Fasern, ein nährstoffreiches Gel sowie eine leicht vergärbare Flüssigkeit liefern, die jeweils für weitere Nutzungen verwendet werden können.

Dazu wurde im Rahmen des Verbundprojekts „UltraSep“ eine Versuchsreihe unter Realbedingungen gestartet. Einsatzort ist eine Kläranlage der Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft (WiW). Fraunhofer Umsicht kooperiert als Partner.

Ultraschall-Kavitations-Einheit Cavit X2 (Foto: Aquattro GmbH)

Im Mittelpunkt der Verfahrenserprobung und -optimierung steht eine neuartige und patentierte Ultraschall-Kavitations-Einheit. Ein spezieller Ultraschallgeber bewirkt, dass durch den ständigen Druckwechsel im Klärschlamm unzählige winzige Blasen entstehen – ein Effekt, der auch als Kavitation bezeichnet wird. Die mit einem Gemisch aus Wasserdampf und anderen Gasen gefüllten Mikrobläschen wachsen binnen Sekundenbruchteilen auf ein Vielfaches ihrer ursprünglichen Größe und implodieren schließlich. Dies führt zu verschiedenen physikalischen und chemischen Effekten, die den Klärschlamm aufschließen, der dann in Folgeschritten in verschiedene Wertstofffraktionen getrennt werden kann. Auf die Rückgewinnung von Phosphor, der seitens der EU-Kommission als kritischer Rohstoff eingestuft wird, kommt es dabei besonders an.

Die Projektteilnehmer wollen das neue Verfahren in einer mobilen Pilotanlage testen. Im anschließenden Einsatz auf der kommunalen Kläranlage des Wupperverbands in Hückeswagen soll daraufhin die schrittweise Überführung in den Dauerbetrieb sowie eine Verfahrensoptimierung erfolgen.

www.aquattro.de, www.umsicht.fraunhofer.de

(EU-Recycling 01/2019, Seite 35)