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Der Autosort Color von Tomra

Ob feuchtes, staubiges oder schmutziges Material: Die neue Sortiermaschine trennt Glas aus kommunalen Abfällen und erreicht den Herstellerangaben nach einen Reinheitsgrad von über 95 Prozent.

Obwohl Glas in vielen Ländern separat gesammelt wird, verbleibt dennoch ein beträchtlicher Anteil in festen Abfällen von Haushalten und Unternehmen. In Europa variiert der Glasgehalt von Hausmüll in der Regel zwischen 3,5 und 9,8 Prozent – und je nach Land unterscheidet sich die Trennung von Glas für das Recycling erheblich, wie Studien des Europäischen Verbands der Behälterglasindustrie (FEVE) belegen. Schweden, Norwegen, die Schweiz und Luxemburg erreichen Rückgewinnungsraten von 95 Prozent und höher, in vielen anderen Ländern Westeuropas liegt die Rate in der Regel bei lediglich 68 bis 75 Prozent, in fünf osteuropäischen Ländern sogar unter 40 Prozent.

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Grafik: Tomra Sorting Recycling

Der Autosort Color ermöglicht es, Glas zu extrahieren und werthaltig zu nutzen, das sonst nicht in den Recyclingprozess gelangen würde, sagt Tomra Sorting Recycling. Darüber hinaus helfe die Entwicklung des Maschinen- und Anlagenherstellers Sortierbetrieben dabei, das Risiko von Unterbrechungen, Ausfallzeiten und Reparaturkosten zu minimieren, die durch Schäden an Komponenten in nicht speziell für Glas bestimmten Sortiermaschinen entstehen. Zusätzlich ermögliche das System finanzielle Einsparungen bei den Prozessen, die dem Sortieren nachgelagert sind. Haushaltsabfälle, die Glas enthalten, könnten zum Beispiel höhere Kosten in Müllverbrennungsanlagen nach sich ziehen. Im Fall der Deponierung würden durch die vorgelagerte Separierung von Glas die entsprechenden Kosten signifikant gesenkt.

Neue Maßstäbe gesetzt

Mit dem Autosort Color will Tomra einen neuen Maßstab in der Branche setzen. In der Kombination mit dem Autosort Laser ließe über 80 Prozent an Glas mit einer Reinheit von 95 Prozent gewinnen. Diese Ziele seien in mehreren Referenzanlagen in Deutschland und Spanien über mehrere Monate hinweg durchgängig erreicht worden, darunter an einem Standort, an dem bis zu 3.000 Tonnen Glas pro Jahr separiert werden.

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Foto: Tomra Sorting Recycling

Im Verfahren passieren die kommunalen Abfälle einen Sacköffner, und die Materialanteile von <80 Millimetern werden aussortiert. Diese Fraktion wird dann über ein vibrierendes Doppeldecksieb in drei Kategorien aufgeteilt: in eine feine Fraktion mit 0-8 Millimetern Durchmesser (zum Beispiel organischer Abfall und Sand), in eine mittlere Fraktion mit 8-60 Millimetern Durchmesser und in eine größere Fraktion von 60-80 Millimetern.

Im weiteren Prozessschritt wird die mittlere Fraktion, die den höchsten Glasanteil enthält, einer Trennung nach Dichte unterzogen. Dabei werden die leichteren Anteile entfernt und die schwereren Anteile an den Autosort Laser übergeben. Hier ermöglicht eine Kombination aus Laser- und Nah­infrarotspektroskopie-Technologie das Trennen der Glasfraktion von den restlichen Materialien. Im dritten und abschließenden Schritt des Prozesses klassifiziert der neu entwickelte Autosort Color die Glasfraktionen mithilfe einer Hochleistungskamera und trennt verbliebene Verunreinigungen vom höherwertigen Glas. Rückgewonnen wird weiterverwertbares Glas mit einem Reinheitsgrad von 95 und mehr Prozent.

www.tomra.com [3]

(EU-Recycling 02/2019, Seite 40)