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Fortschritte bei der Entwicklung umweltverträglicher Schmierstoffe

Das Förderprojekt „PHAt – Polyhydroxyalkanoate als Verdickungs- und Bindemittel in technischen Schmier­stoffen“ zieht nach einem Jahr Laufzeit eine positive Bilanz.

Moderne Schmiermittel sind Hochleistungsfluide, die für ihren jeweiligen Anwendungsbereich speziell formuliert werden. In jeder Maschine, ob Flugzeug, Traktor oder Windrad, kommt ein ganzes Set an unterschiedlichen Schmierstoffen und Gleitlacken zum Einsatz. Dabei werden dem Grundöl Verdickungs- beziehungsweise Bindemittel zugesetzt, um die Viskosität beziehungsweise filmbildende Eigenschaften zu regulieren. Herkömmliche Verdickungsmittel werden typischerweise aus Metallseifen oder anorganischen Füllstoffen sowie fossil basierten Kunst- und Polyharnstoffen hergestellt. Das PHAt-Konsortium arbeitet an einer umweltfreundlichen Alternative. Es verfolgt das Ziel, biobasierte und bioabbaubare Verdickungs- und Bindemittel auf Basis von Polyhydroxyalkanoaten (PHA) zu entwickeln. Bereits nach dem ersten Projektjahr verzeichnen die Partner beachtenswerte Erfolge: Aus einer Vielzahl an potenziellen PHA-Klassen wurden die vielversprechendsten identifiziert und werden derzeit im Labormaßstab produziert; anhand theoretischer Betrachtungen zum Öl-Verdickersystem kann die Viskosität modelliert und eingestellt werden; in der Praxis zeigen erste Muster eine vielversprechende Verdickungswirkung. Auch konnten erste interessante Bindersysteme für Gleitlacke identifiziert werden.

Projektkoordinatorin Dr. Inna Bretz vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht): „Wir haben noch viele Ideen, wie man Polyhydroxyalkanoate chemisch modifizieren kann, um die Fließeigenschaften, Löslichkeit sowie thermische und oxidative Stabilität zu verbessern. Wir sind optimistisch, die Performance der Verdickungs- und Bindemittel weiter steigern zu können.“

www.umsicht.fraunhofer.de [1]

Foto: Fritzmeier Umwelttechnik GmbH und Co. KG

(EU-Recycling 03/2019, Seite 31)