Luftreinhaltung: Staubabscheider für Biomassefeuerungen optimiert

Fraunhofer Umsicht, die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden und der Feinstaubfilter-Hersteller Karl Schräder Nachf. entwickelten gemeinsam einen Feinstaubfilter mit optimierter Abscheidung.

Die Messung von Staubemissionen aus Biomassefeuerungen orientiert sich bisher auf den Gesamtstaubgehalt. Eine differenzierte Betrachtung von Staubemissionen nach Partikelgrößen scheitert in der Praxis an aufwändigen und kostenintensiven Messverfahren, womit der medizinisch-gesundheitliche Aspekt bislang weitgehend unberücksichtigt bleibt. Inzwischen rückt jedoch immer stärker ins Bewusstsein, dass insbesondere die feinsten Staubpartikel, die es nicht nur in Luftröhre und Bronchien, sondern noch weiter in die Alveolen der Lunge schaffen, ein gesundheitliches Gefährdungsrisiko darstellen.

Während zum Beispiel Schwerkraft- beziehungsweise Fliehkraftabscheider wie Zyklone und Wäscher-Systeme grobe Partikel effektiv separieren, eignen sich elektrostatisch wirkende sowie filternde Abscheider sehr gut für die Abtrennung von feinsten Fraktionen aus dem Rauchgas. Der Fokus der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten lag bislang vor allem auf den elektrostatischen Abscheidern, die – aufgrund geringer Druckverluste im Rauchgasweg – einen niedrigen Energiebedarf und geringe Betriebskosten aufweisen. Die Untersuchungen an verschiedenen marktverfügbaren Filtern/Abscheidern ermittelten, wie wirksam die Geräte die Partikelgrößenklassen PM 2,5 und PM 10 entfernen und wie die Fraktionsabscheidegrade deutlich verbessert werden können. Hierzu wurden die Abscheider an verschiedenen Biomassekesseln eingesetzt und bei Einsatz unter anderem von Holzhackschnitzeln geprüft. Die gewonnenen Erkenntnisse sind in Optimierungsmaßnahmen für die Produkte OekoTube-Inside und Filterbox S eingeflossen und wurden konstruktiv von den Firmen Oekosolve und Schräder für diese Abscheider umgesetzt. Ein erneutes Vermessen der Filterbox S konnte eine erhebliche Verbesserung der Fraktionsabscheidegrade belegen. Der neue, verbesserte Filter ist inzwischen unter dem Markennamen Filterbox SZ auf dem Markt erhältlich.

Das Forschungsvorhaben „Optimierung der Fraktionsabscheidegrade elektrostatischer Staubabscheider beim Einsatz in Biomassefeuerungen“ wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert.

www.fnr.de

Foto: OTH Amberg-Weiden

(EU-Recycling 07/2019, Seite 37)