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Neues System zur Rückverfolgbarkeit von Textilien

Wie kann ein Hersteller gewährleisten, dass eine Textilie in einer sozialen, umweltverträglichen und wirtschaftlichen Weise produziert wurde und ein Original ist? Nach Ansicht der schwedischen Universität Borås existiert jetzt ein neues und sicheres System zur Rückverfolgbarkeit, das gegenüber bisherigen Methoden wie QR Codes (Quick Response Code) und RFID Chips (RFID = radio-frequency identification) den Vorzug hat, nicht kopiert werden zu können.

Entwickelt hat es Tarun Kumar Agrawal im Rahmen seines Promotionsstudiums an der „Swedish School of Textiles“. Um die Verlässlichkeit der Informationen zu gewährleisten, nutzt das System eine spezielle Kennzeichnung (Cryptotag), die auf das fertige Kleidungsstück gedruckt wird. Den Angaben zufolge enthält der „Tag“ winzige Partikel, die ein einzigartiges Zufallsmuster bilden, ähnlich einem Fingerabdruck; das Muster lässt sich durch entsprechende Bildauswertung identifizieren. Anschließend verbinde das neue Rückverfolgbarkeitssystem die Daten mit dem „Cryptotag“, wird Tarun Kumar Agrawal zitiert.

Der „Tag“ wurde bereits im Labormaßstab getestet und zeigt vielversprechende Resultate im Hinblick auf seine Lebensdauer (Waschbeständigkeit, Abriebfestigkeit und Dehnbarkeit). Es sei wichtig, dass die Partikel, die das Muster formen, bestehen bleiben und abgelesen werden können, so der Entwickler des Systems. Das sei auch wichtig, wenn das Kleidungsstück ins Recycling gelange, um ermitteln zu können, aus welchem Material – reine oder gemischte Fasern – die Textilie besteht.

Brigitte Weber

(EU-Recycling 08/2019, Seite 6, Foto: Solveig Klug/AlphaGalileo)