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Der Wettlauf um die Ressourcen auf dem Meeresboden hat begonnen

Das berichtet Greenpeace in einem aktuellen Report. So hat die Internationale Seebodenbehörde (ISA) alle bisher beantragten 29 unterseeischen Lizenzen für den Abbau von Manganknollen und anderen in der Hightech-Industrie begehrten Metallen genehmigt.

Von der Verteilung rund einer Million Quadratkilometer Meeresboden – eine Fläche größer als Spanien – ist die Rede. Der im großen Stil geplante Abbau von Manganknollen in der Tiefsee droht einzigartige marine Ökosysteme zu zerstören und ganze Arten auszulöschen, warnt Greenpeace. Die möglichen katastrophalen Folgen des Tiefseebergbaus sind der zuständigen Internationalen Seebodenbehörde (ISA) bekannt. Dennoch hat die ISA alle bisher beantragten 29 unterseeischen Lizenzen genehmigt. Länder wie China, Korea, Großbritannien, Frankreich, Russland und Deutschland planen, in den Bergbau am Meeresboden einzusteigen, um sich den Zugang zu begehrten Metallen und Seltenen Erden zu sichern. Am Meeresboden finden sich große Vorkommen an Kobalt, Kupfer, Nickel und Seltenen Erden, die in digitalen Geräten wie Handys, Computer oder Batterien verbaut werden. Die Nachfrage nach solchen Rohstoffen steigt weltweit. Die unterseeischen Vorkommen übersteigen die Ressourcen an Land um ein Vielfaches.

Deutschland hat sich Abbaulizenzen für zwei Tiefseeregionen gesichert, die derzeit von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) erforscht werden. Auf Flächen so groß wie Bayern und halb Rheinland-Pfalz sollen im Pazifischen und im Indischen Ozean Manganknollen abgebaut werden. Um die Knollen zu „ernten“, müssen panzergroße Maschinen sie mit gewaltigen Walzen aus dem Sediment ausgraben. Dabei trügen sie die gesamte mit Meereslebewesen bevölkerte Schicht des Bodens mit ab. Die so freigesetzten riesigen Sedimentwolken könnten die Nahrungskette im Meer empfindlich stören, zum Absterben von Plankton und Kleintieren führen und Fischen ihre Nahrungsgrundlage rauben. Das gesamte Ökosystem wäre gefährdet.

(EU-Recycling 08/2019, Seite 53, Foto: Steph684 / pixabay)

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