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Green Deal stellt zu Recht die Klima- und Kreislaufwirtschaftspolitik in den Mittelpunkt

Die BDSV begrüßt die Vorstellung des Green Deal durch die neue EU-Kommission am 11. Dezember 2019. Erklärtes Ziel ist es, die europäische Wirtschaft neu zu gestalten und bis 2050 die CO2-Neutralität zu erreichen.

Die Recyclingindustrie war schon immer ressourcen- und klimaeffizient, sagt die BDSV. Speziell durch den Einsatz von Stahlschrott bei der Stahlherstellung werden laut der Studie „Schrottbonus“ des Fraunhofer-Instituts IMWS europaweit 157 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und somit bis zu 20 Milliarden Euro an Klima- und Umweltkosten in Europa eingespart. Darüber hinaus sei die Recyclingindustrie ein integrativer Wirtschaftszweig, der lokale Arbeitsplätze biete, die auf einer Vielzahl von unterschiedlichen Qualifikationen beruhen und nicht ausgelagert werden könnten.

Den Markt für Sekundärrohstoffe ankurbeln

Die BDSV begrüßt nachdrücklich die Hervorhebung der Notwendigkeit, einen robusten und integrierten Binnenmarkt für Sekundärrohstoffe und -nebenprodukte zu schaffen. Ferner befürwortet der Verband die Berücksichtigung von vorgeschriebenen recycelten Inhalten in festgelegten Abfallströmen. Dies sei erforderlich, um Hindernisse für zirkuläre Wertschöpfungsketten in Europa und darüber hinaus zu beseitigen sowie um den Markt für Sekundärrohstoffe anzukurbeln. Ebenso wichtig sei es, die zirkuläre Produktpolitik und das umweltfreundliche öffentliche Beschaffungswesen zu stärken sowie die Verbraucher zu befähigen, auf der Grundlage zuverlässiger Informationen nachhaltige Entscheidungen treffen zu können. Die BDSV unterstreicht die Bedeutung einer Vereinfachung des Rechtsrahmens für Recyclingaktivitäten, die Teil des Binnenmarkts für Recycling und der Belohnung des ökologischen Nutzens von Recycling durch markt- und fiskalbasierte Instrumente sind. Darüber hinaus sei es erforderlich, dem globalen Charakter der Rohstoffmärkte, in denen die Recycler im Wettbewerb stehen, mehr Geltung zu verschaffen. Zusammen mit dem Dachverband EuRIC, der bereits eng mit den Dienststellen der Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU kooperiert, gilt es, die Ambitionen des europäischen Green Deals in die Realität umzusetzen und einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft 2.0 zu erstellen, der die zahlreichen Herausforderungen mit Auswirkungen auf die Recyclingindustrie bewältigen soll.

Um die Ziele des Green Deal zu erreichen, sei eine vertiefte Zusammenarbeit über Landesgrenzen und die Wertschöpfungsketten hinaus erforderlich.

(EU-Recycling 01/2020, Seite 4, Foto: Gerd Altmann / Pixabay )