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Ressourcenschonung durch Re-Use und Recycling von Ziegeln

Damit befasst sich eine neue Publikation des Bundesverbandes der deutschen Ziegelindustrie.

Altziegel sind heute ein gesuchter Wertstoff, um daraus Qualitäten für eine hochwertige technische Gesteinskörnung im Straßen-, Wege- und Sportplatzbau oder als Vegetationssubstrat zu gewinnen. Der mengenmäßig größte Anteil von Altziegeln wird zurzeit noch im Straßenbau für gebundene oder ungebundene Deckschichten eingesetzt.

Neue Entwicklungen in der Trenn- und Sortiertechnik lassen jedoch die Prognose zu, dass Ziegel zukünftig als sortenreine Gesteinskörnung nahezu vollständig in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können. Insbesondere bei Vegetationssubstraten erweist sich die hohe Wasserkapazität von Ziegelsplitt bei ausgeglichenem Luftgehalt, Trittfestigkeit und Strukturstabilität als handfester Vorteil.

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Abb.: Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

Umweltverträgliche Beschaffung am Beispiel Berlin
Mit der Änderung der Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt hat der Berliner Senat im Jahr 2019 die gesetzlichen Vorgaben zum umweltverträglichen Beschaffungswesen verabschiedet. Hiernach wird als Mischungskomponente für Vegetationssubstrate die ausschließliche Verwendung von industriellen Nebenprodukten (Rostasche) und RC-Baustoffen (Ziegelsplitt) als Ersatz für den Einsatz von Natursteinen verbindlich vorgeschrieben.

Noch nicht ausgeschöpft ist das große Potenzial beim Einsatz von rezyklierten Ziegelgesteinskörnungen für die Herstellung von ressourcenschonendem Beton (R-Beton). Durch aufbereitete RC-Gesteinskörnung können Zuschlagsstoffe wie Kies oder gebrochenes Primärgestein teilweise substituiert werden. Erfahrungen aus der Schweiz zeigen, dass man mit R-Beton einen beachtlichen Teil des klassischen Betons im Hausbau ersetzen kann. Außerdem kann der Brennbruch aus der Ziegelherstellung selbst aufgemahlen und als Magerungsmittel wieder der Rohstoffmischung zugegeben werden. Alternativ wird dieser zur Basis für Ziegelsand oder -mehl.

„Unsere Broschüre zeigt auch, dass Architekten die Authentizität historischer Baustoffe schätzen: sei es als Wiedereindeckung im Dachbereich oder bei der Sanierung von Fassaden“, merkt Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e.V., an.

Netzwerk ausbauen
Die Ziegelindustrie ist ein bedeutender Akteur bei der Entwicklung von nachhaltig-innovativen Baulösungen wie der dämmstoffgefüllten Mauerziegel. In einem Exkurs leistet die Publikation Aufklärungsarbeit zum Recycling dieser Wandbildner mit Stecklingen aus Mineralfasern oder Dämmgranulat.

Der Bundesverband engagiert sich im Netzwerk von Forschung, Industrie und Bauwirtschaft für die Gemeinschaftsaufgaben Re-Use und Recycling. Ziel ist, noch mehr Fachleute für das Thema „End-of-Life“ nach der ersten Nutzungsphase sowie für unterschiedliche Verwertungen zu interessieren.

Die Broschüre zum Download https://ziegel.de/sites/default/files/2020-02/200210_Recyclingbroschuere_Layout_WEB_Einzelseiten%5B7987%5D.pdf [2]

(EU-Recycling 04/2020, Seite 30, Abb.: Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.)

 

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