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Neues Denken in der Altpapierbranche

Im vergangenen Februar lud die Altpapier-Plattform recyfy Branchenvertreter zu einem Workshop nach Düsseldorf ein. Papierproduzenten, Entsorger und Händler nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Herausforderungen im Altpapierhandel und das Potenzial digitaler Lösungen auszutauschen.

Dass die Digitalisierung nicht aufzuhalten ist, war allen Workshop-Teilnehmern bewusst. Gerade in den vor- und nachgelagerten Prozessen, dem Reklamationsmanagement und der Erweiterung des Handelspartner-Netzwerks wurden große Potenziale erkannt. Gleichzeitig herrschte Einigkeit darüber, dass ein persönlicher Kontakt unverändert wichtig bleibt.

„Wir wurden heute definitiv nochmal darin bestätigt, dass eine Softwarelösung den Papierhandel wirklich unterstützen kann. Neben den offensichtlichen Themen, wie dem Marktüberblick oder der Wichtigkeit von ausreichenden Absteuerungsmöglichkeiten, sind verstärkt Themen hinsichtlich der Integration und Koordination entlang der Lieferkette diskutiert worden. Hier gibt es viele Möglichkeiten, wie die Digitalisierung Nutzen stiften kann“, sagt Raimund Graf, Manager Business Development von recyfy.

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Screenshot Altpapier-Plattform recyfy (Quelle: recyfy)

Die digitale Ära der Rohstoffbeschaffung
Erfreut über die Ergebnisse des Workshops und die rege Teilnahme zeigte sich im Nachgang auch Moritz J. Weig, geschäftsführender Gesellschafter bei WEIG. „recyfy ermöglicht der Papierindustrie den Einstieg in eine neue, digitale Ära der Rohstoffbeschaffung. So überwinden wir das Denken in linearen Wertschöpfungsketten und schaffen neue Netzwerkstrukturen. Dies ermöglicht allen Beteiligten bessere Informationen für ihre jeweilige Entscheidungsfindung.“

Ähnlich sieht das auch Dietmar Böhm, Vorsitzender der Geschäftsführung von GreenCycle: „Durchgängige Prozesse mit möglichst hoher Standardisierung sind ein Schlüssel zum Erfolg. Besonders in der aktuellen Situation, in der uns die Corona-Pandemie in Atem hält, sehen wir, wie wichtig digitale Prozesse und Strukturen sein können. Nur dank dieser Technologien können wir momentan im Homeoffice, in Webkonferenzen, aber auch zum Beispiel mit beleglosen Dienstleistungen effizient weiterarbeiten. Daher ist es nachträglich betrachtet besonders erfreulich, dass recyfy auch weitere Branchenteilnehmer begeistern konnte, gemeinsam an neuen Ideen zu arbeiten.“

Kostenfreie Nutzung der Plattform
Aufgrund der durch die Corona-Krise bedingten aktuellen Verknappung des Rohstoffes Altpapier steuert recyfy eine unmittelbare Unterstützung hinsichtlich der optimalen Ressourcenallokation bei. Bis Ende Juni 2020 bietet recyfy die Nutzung der Plattform für Inserate und Transaktionen bis zu 500 Tonnen Altpapier kostenfrei an. „Die Knappheit an Altpapier wird gerade in der Krisenzeit deutlich und bedarf digitaler und intelligenter Werkzeuge. Unternehmen müssen unabhängiger agieren können. Mit dieser Aktion leistet recyfy einen wichtigen Beitrag zur Vereinfachung der Handelsabläufe zwischen den Marktteilnehmern“, erklärt René Drescher, der als neuer Geschäftsführer seit Mitte März das Wachstum der Plattform verantwortet.

(EU-Recycling 05/2020, Seite 42, Foto: O. Kürth)