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Business in neuen Märkten

2018 erfolgte für Komptech der Einstieg in den afrikanischen Markt. Mit Ghana entstand eine stabile Geschäftsbeziehung mit Wachstumspotenzial und Möglichkeiten für andere Länder mit ähnlicher Ausgangslage.

Zahlreiche Schwellenländer stehen derzeit am Beginn einer geregelten Abfallwirtschaft. Um Ziele schneller zu erreichen, ist ein Informations- und Technologietransfer von abfallwirtschaftlich „erfahrenen“ Ländern zu Einstiegsländern zu befürworten. Den Erfahrungen von Komptech nach ist eine genaue Auseinandersetzung mit den Bedingungen an Ort und Stelle und die Setzung realisierbarer Ziele eine Grundvoraussetzung für ein Gelingen. Gerade die Bereitstellung einer an die Örtlichkeit angepassten Maschinen- und Anlagentechnik ist für einen effizienten und vor allem dauerhaften Betrieb ein entscheidender Faktor.

Autark und flexibel
Als 2018 die konkrete Planung für Abfallbehandlungsanlagen in Ghana begann, war sowohl für Komptech als Hersteller als auch für die Jospong-Gruppe als Käufer klar, dass eine Kombination aus mobilen und semi-mobilen Maschinen die beste Lösung darstellt. Ein Grund dafür war die damals erst im Aufbau befindliche Infrastruktur, wobei vor allem die teilweise instabile Stromversorgung den Entschluss zu autarkem Betrieb über Dieselmotoren beziehungsweise Dieselgeneratoren nahelegte.

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Die Kombination aus mobilen und semi-mobilen
Maschinen schafft Flexibilität (Foto: Komptech GmbH)

Ein weiterer Grund lag in der Flexibilität: Trotz zahlreicher Müllanalysen und Vorüberlegungen kann es bei der Zusammensetzung und Menge der Abfallströme zu starken Veränderungen gegenüber den ursprünglichen Annahmen kommen. Gerade dort, wo eine geordnete Sammlung sowie die anschließende Verwertung der erzeugten Recyclingprodukte erst im Aufbau ist, kann eine mobile und semimobile Anlagentechnik flexibel an veränderte Bedingungen angepasst werden.

Das Komptech-Plus
Wie überall müssen Maschinen und Anlagen in der Abfallbehandlung zur Wahrung ihrer Funktion entsprechend bedient und gewartet werden. Dazu ist es notwendig, sich am derzeitigen Wissensstand des Personals zu orientieren. Komptech-Maschinen zeichnen sich durch ihre einfache Bedienbarkeit aus. Der Umgang ist in kurzer Zeit erlernbar, und die robuste Bauweise verzeiht auch den einen oder anderen Fehler in der Anfangsphase. Bedeutsam ist natürlich auch das Thema Service. Bei einer großen Anzahl an installierter Technik ist der Aufbau einer kompetenten Servicestruktur vor Ort unumgänglich, in der Praxis jedoch nicht von heute auf morgen umsetzbar. Komptech verfügt hier über ein entscheidendes Plus: In der ersten Phase erfolgt ein ordnungsgemäßer Service über den Hersteller, klar geregelt durch Wartungsverträge. Über parallel durchgeführte Schulungen wird das lokale Personal ausgebildet, um mittelfristig alle Tätigkeiten alleine durchzuführen. Wichtiges Instrument im gesamten Ablauf ist dabei das in Komptech-Maschinen standardmäßig verfügbare „Condition Monitoring System Connect!“, mit dem der Zustand einer Maschine in Echtzeit sowohl für den Betreiber als auch den Hersteller einsehbar ist. Durch proaktive Überwachung von Seiten des Herstellers können Probleme auf schnellstem Wege gelöst oder überhaupt vermieden werden.

Ghana als Erfolgsmodell
Seit Beginn der Kooperation konnten bereits mehrere Aufbereitungsanlagen an die Jospong-Gruppe verkauft werden. Drei Anlagen befinden sich bereits in Betrieb, zwei weitere in Fertigstellung und die restlichen in der Herstellung.

Die speziell entwickelten Komptech-Anlagen selektieren die biogenen Anteile aus dem angelieferten Müll, kompostieren diesen und verhindern so die Entstehung von klimaschädlichen Methan, wie es bei unkontrollierter Deponierung der Fall wäre.

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Hoher Anteil an Organik und Verpackung: Hausmüll
der Millionenstadt Accra (Foto: Komptech GmbH)

Der neu geschaffene Kompost wird von der Jospong-Gruppe an den ghanaischen Staat verkauft und für die Begrünung von Parks und Straßenzügen verwendet. Der restliche Müll geht ebenfalls durch eine Komptech-Anlage, wo Wertstoffe aussortiert werden. Nur ein kleiner Rest landet auf der Deponie. Langfristig will Ghana über ein flächendeckendes Netz an Abfallbehandlungsanlagen verfügen. Neben der Verbesserung der Umweltbedingungen und einer CO2-Einsparung durch Vermeidung von Methanemissionen bestehen weitere ambitionierte Ziele: Angestrebt wird eine Recyclingrate von mehr als 60 Prozent; zusätzlich sollen durch jede weitere Anlage mehr als 200 saubere und sichere Arbeitsplätze geschaffen werden.

www.komptech.com [3]

(EU-Recycling 06/2020, Seite 20, Foto: Komptech GmbH)

 

 

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