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Engagement für echte Kreislaufkonzepte: Pöppelmann Gruppe legt vor – und fordert zum Mitmachen auf

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Pöppelmann KAPSTO®, Spezialist für
Schutzelemente, bietet viele gängige Normreihen aus 100 Prozent PCR im eingesetzten Kunststoff als ressourcenschonende Alternative an (Foto: Pöppelmann GmbH & Co. KG)

Für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem wertvollen Werkstoff Kunststoff sind echte Kreislaufkonzepte gefragt. Kunststoffspezialist Pöppelmann engagiert sich dafür im Rahmen seiner Initiative PÖPPELMANN blue® und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Projekte realisiert. Nun ruft die Unternehmensgruppe zum gemeinschaftlichen Handeln auf.

Um Klimaziele zu erreichen und die natürliche Umwelt zu schützen und zu erhalten, ist ein schnelles und konsequentes nachhaltiges Handeln erforderlich. In der Verarbeitung von Kunststoff ist Kreislaufwirtschaft der Schlüssel dafür. Als führender Hersteller in der kunststoffverarbeitenden Industrie und Vorreiter im Bereich der Kreislaufwirtschaft verlangt die Pöppelmann Gruppe aus Lohne in Niedersachsen nach Engagement für echte Kreislaufwirtschaft in einem breiten Bündnis entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Herstellung über Vermarktung und Gebrauch bis hin zu Entsorgung und Wiederverwertung.

In fünf Werken mit über 2.500 Beschäftigten und 700 Maschinen auf höchstem technischen Niveau arbeiten die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen aller vier Geschäftsbereiche an innovativen Technologien und effizienten Prozessen für die Kunststoffproduktion der Zukunft – und suchen dafür Mitstreiter, wie Matthias Lesch, Geschäftsführer bei Pöppelmann, erklärt: „Wir halten eine pauschale Verteufelung von Kunststoff für ebenso unangebracht wie pauschale Heilsversprechen einzelner Lösungen. Unsere Branche steht in der Pflicht, die ökologischen Auswirkungen von Kunststoffprodukten ganzheitlich und differenziert zu betrachten und zu kommunizieren. Die Pöppelmann Gruppe bringt ihr gesamtes Know-how und ihre Kompetenz im Umgang mit Kunststoffen in das Engagement für die Kreislaufwirtschaft ein. Ein echter Materialkreislauf kann aber nur gemeinsam erreicht werden. Dafür wünschen wir uns breite Unterstützung, beispielsweise durch transparente gemeinsame Recyclingkonzepte, die sich von Greenwashing abheben, und Anreize für den Einsatz von Rezyklaten im Bereich der Kunststoffverarbeitung.“

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Auch individuell entwickelte Schutzelemente, zum Beispiel Waschkappen für die Automobilindustrie, werden aus Recyclingmaterial gefertigt und in Pilotprojekten an Pöppelmann zum Recycling rückgeführt (Foto: Pöppelmann GmbH & Co. KG)

Eco-Design – verantwortungsvolle Produktentwicklung
Was aber bringt die Kreislaufwirtschaft wirklich voran? Im Hause Pöppelmann hat man dazu eine eindeutige Haltung: Verantwortung beginnt schon bei der Produktentwicklung. Die Gruppe setzt auf Eco-Design, hat also schon bei der Entwicklung eines Produktes dessen gesamten Lebenszyklus im Blick, wie Benjamin Kampmann, zuständig für Innovationsmanagement, beschreibt: „Unser Konzept lautet ‚Reduce, Reuse, Recycle’: Wir reduzieren den Materialeinsatz durch ressourcenschonende Artikelkonzepte und effiziente Produktionsverfahren. Wir arbeiten an der Entwicklung von Produkten, die für eine mehrfache Verwendung gedacht sind. Und wir erarbeiten zukunftsweisende Konzepte, um Wertstoffkreisläufe zu schließen. Darum haben wir die Initiative PÖPPELMANN blue® ins Leben gerufen. Mit PÖPPELMANN blue® streben wir geschlossene Materialkreisläufe an. Aus einem Produkt soll ein Rezyklat und aus dem Rezyklat soll wieder ein Produkt mit derselben Qualität werden.“

Die Pöppelmann Gruppe legt hier Wert auf eine klare Differenzierung von Post-Industrial-Rezyklat (PIR) und Post-Consumer-Rezyklat (PCR). Unter PIR versteht man recycelte Produktionsabfälle wie zum Beispiel Angüsse und Material von Produkten, die noch nicht im Einsatz waren. PCR gewinnt man hingegen durch die Wiederverwertung von Material eines Produkts nach dessen Nutzung. Ein echter Kreislauf kann also nur mit Rezyklaten entstehen, die aus Post-Consumer-Abfällen, zum Beispiel aus dem Gelben Sack, hergestellt werden, denn nur die Verwendung von PCR reduziert die Menge an Rohstoffen (z. B. Erdöl), die neu gewonnen werden müssen. Daher empfiehlt Pöppelmann seinen Kunden, PCR-Materialien vorzuziehen, wenn dies technisch möglich ist.

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Pöppelmann K-TECH® fertigt Produkte wie diesen Sound­generator-Halter für die Automobilindustrie aus Rezyklaten (Foto: Pöppelmann GmbH & Co. KG)

Kunststoff als Wertstoff behandeln – den Kreislauf in Schwung bringen
In vielen erfolgreich umgesetzten Projekten zeigen die Entwicklerteams aller vier Geschäftsbereiche der Pöppelmann Gruppe, was bereits heute machbar ist:

KAPSTO®: Schutzelemente aus PCR und Rückführung zum Recycling
Die Division Pöppelmann KAPSTO® ist weltweit führender Hersteller von Kappen und Stopfen aus Kunststoff, die zum Schutz von sensiblen Bauteilen in unterschiedlichsten Industriezweigen eingesetzt werden. Bereits seit einiger Zeit bietet KAPSTO® viele gängige Normreihen als ressourcenschonende Alternative aus 100 Prozent PCR im eingesetzten Kunststoff an. Die Produkte sind zu 100 Prozent wiederverwertbar.

Darüber hinaus erprobt der Geschäftsbereich in Pilotprojekten mit ausgewählten Kunden die Sammlung und Rückführung gebrauchter Schutzkappen und Schutzstopfen an Pöppelmann zum Recycling. In einem aktuellen Projekt werden für einen namhaften Hersteller aus dem Automotive-Bereich individuelle Schutzelemente gefertigt, die zu 50 Prozent aus zurückgeführten, regranulierten Schutzelementen und zu 50 Prozent aus zugekauftem PCR bestehen. Diese ersetzen Produkte aus Neuware. Zusätzlich werden weitere Schutzelemente, die aktuell noch aus Neuware bezogen werden, nach Gebrauch an Pöppelmann zurückgeführt, damit auch diese wieder zu neuen Produkten werden können.

K-TECH®: In Zukunft auch Sichtteile im PKW aus PCR
Auch die Division Pöppelmann K-TECH®, führender Zulieferer von innovativen technischen Kunststofflösungen für anspruchsvolle Anwendungsfelder wie vor allem die Automobilindustrie, setzt für ihre hochkomplexen technischen Kunststoffbauteile Rezyklate ein. Für diese gelten hohe technische Anforderungen der Kunden. Für Bauteile wie Halter für Soundgeneratoren, Abdeckungen oder Batterietechnik-Gehäuse werden mittlerweile Rezyklate eingesetzt.

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Die ressourcenschonenden Universal­verpackungen von Pöppelmann FAMAC® werden für Non-Food-Produkte und unter anderem zur Verpackung von Düngemitteln verwendet (Foto: Pöppelmann GmbH & Co. KG)

Aktuell erprobt der Geschäftsbereich auch die Nutzung von Material, das aus Verpackungsabfällen aus den dualen Systemen gewonnen wird, zur Produktion von Kunststoffartikeln für die Automobilbranche. Dafür wurden PCR-Materialien auf Basis reiner Polypropylene gereinigt und mit 30 Prozent Glasfaser granuliert. Auch Bemusterungen zur Ermittlung von Kennwerten in Kompaktspritzguss und Thermoplastischem Schaumspritzguss wurden erstellt und auf Basis der Bauteilanforderungen und der Geruchs- und Emissionsanforderungen die geeigneten Bauteile ausgewählt und geprüft. Ein konkretes Projekt mit einem namhaften Fahrzeughersteller ist in der Bemusterungsphase und soll 2021 in Serie gehen. Und die Entwicklung geht weiter: In Zukunft will Pöppelmann K-TECH® auch Sichtteile aus PCR für den Fahrzeuginnenraum herstellen.

FAMAC®: PCR-Universalverpackungen für Non-Food-Produkte
Der Geschäftsbereich Pöppelmann FAMAC®, der Verpackungen und technische Funktionsteile für die Lebensmittel-, Pharma- und Medizintechnikbranche herstellt, kann aufgrund gesetzlicher Vorgaben und Kundenanforderungen aktuell nur für bestimmte Produkte Sekundärrohstoffe verwenden. Ein Erfolgsprojekt unter dem Dach von PÖPPELMANN blue® ist die Entwicklung von Universalverpackungen für den Non-Food-Bereich aus über 90 Prozent PCR aus dem Dualen System. Die Verpackungen lassen sich in der Abfallsortierung sicher identifizieren und komplett wiederverwerten. Für die ressourcenschonende Lösung erhielt Pöppelmann FAMAC® den Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie „Nachhaltigkeit“. Darüber hinaus sind die Produkte mit dem Gütezeichen der RAL-Gütegemeinschaft Rezyklate ausgezeichnet, welches die Herstellung aus Rezyklaten garantiert, die direkt aus im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne entsorgten Verpackungen stammen.

TEKU®: Kategorie Circular360 wird der neue Maßstab im Gartenbau

 

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Die Non-Food-Universalverpackungen sind in vielen Formen und Größen erhältlich, lassen sich in der Abfallsortierung sicher identifizieren und sind komplett wiederverwertbar (Foto: Pöppelmann GmbH & Co. KG)

Vorreiter unter dem Dach der Pöppelmann Gruppe ist die Division Pöppelmann TEKU®, die Produkte für den Erwerbsgartenbau herstellt. Die ressourcenschonenden Pflanztöpfe der Kategorie Circular360 waren die ersten Produkte, die im Rahmen der Initiative PÖPPELMANN blue® entstanden. Sie werden, unter Hinzufügung von Farbe und Additiven, aus 100 Prozent Post-Consumer-Recycling-Material aus der Gelben Tonne, dem Gelben Sack oder anderen haushaltsnahen Wertstoffsammlungen hergestellt. Nach Gebrauch sind die Artikel zu 100 Prozent recyclingfähig. Damit hat Pöppelmann TEKU® erstmals mit einem Serienprodukt den Materialkreislauf auf ein und derselben Wertschöpfungsstufe geschlossen.

Bis Mitte 2020 wurden schon über 500 Millionen der kreislaufschließenden Pflanztöpfe produziert. Mittlerweile ist es sogar gelungen, die ressourcenschonenden Produkte in vielen Trendfarben herzustellen – und damit Maßstäbe in der Branche zu setzen. Auch die Pflanztöpfe tragen das Umweltzeichen Blauer Engel sowie das RAL-Gütezeichen. Insgesamt hat die Division TEKU® ihr gesamtes Produktsortiment in verschiedene Recyclingkategorien eingeteilt, macht damit seinen Kunden die Herkunft des eingesetzten Materials transparent und gibt über kreislaufschließende beziehungsweise recyclingfähige Artikel Auskunft.

Recycling braucht Transparenz – und gemeinschaftliches Handeln
Die verschiedenen Aktivitäten der Pöppelmann Gruppe im Rahmen von PÖPPELMANN blue® sind ein wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigeren Umgang mit Kunststoff. Doch für weitere Fortschritte sind die folgenden Beteiligten entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Pflicht.

„Und nicht zuletzt wollen wir als Kunststoffverarbeiter ganz vorn mit dabei sein, entschieden vorangehen und Lösungen aktiv gestalten, die ökologisch sinnvoll, technisch umsetzbar, wirtschaftlich vertretbar und damit zukunftsfähig sind. Dazu sind wir bereit, in die Entwicklung dieser Lösungen langfristig zu investieren – und den Kreislauf in Schwung zu bringen“, unterstreicht Geschäftsführer Matthias Lesch. „Wir haben in Deutschland eine sehr gute Ausgangslage, das Zukunftsfeld Kreislaufwirtschaft erfolgreich zu nutzen. Dass echte Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe möglich ist, belegen unsere realisierten Projekte ebenso wie unsere Forschung an neuen Möglichkeiten. Deshalb lautet unsere Aufforderung: Echte Kreislaufwirtschaft jetzt gemeinsam machen!“

 

 

 

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 02/2021, Seite 12, Advertorial, Foto: Pöppelmann GmbH & Co. KG)