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Lieferkette: Sorgfaltspflichtengesetz trifft Realismus – Europäische Lösung wünschenswert

Die deutsche Nichteisen-Metallindustrie begrüßt die „pragmatischen Regeln“, die der Entwurf zum Sorgfaltspflichtengesetz vorsieht, und fordert die besondere Behandlung von Sekundärrohstoffen.

Branchenlösungen sollten Anerkennung finden und in der Kontrolle des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) berücksichtigt werden. Weiterhin wünscht sich die Industrie eine europäische Lösung.

Franziska Erdle, Hauptgeschäftsführerin der WVMetalle, begrüßt die Abkehr von der zivilrechtlichen Haftung hin zu einer behördlichen Kontrolle, sieht aber deutsche Unternehmen durch den nationalen Alleingang im europäischen und internationalen Vergleich benachteiligt. „Die deutsche NE-Metallindustrie ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Das dokumentieren Brancheninitiativen wie etwa die Metal Alliance for Responsible Sourcing (Mars) oder die Aluminium Stewardship Initiative (ASI).“ Erdle verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass für die NE-Branche bereits einschlägige Regulierungen wie etwa die EU-Verordnung zu Konfliktrohstoffen existieren, und spricht sich für Safe-Harbor-Lösungen aus.

VDM Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz unterstützt die Forderungen zur Nachbesserung: „Für die Metallhandels- und Recyclingwirtschaft ist es besonders wichtig, dass es Ausnahmen gibt, wenn die Rohstoffe aus dem Recycling stammen.“ Metallschrotte zum Beispiel würden überall eingesammelt und nach Qualitäten sortiert. Sobald der Metallschrott einmal eingeschmolzen sei, könne der Ursprung nicht mehr dokumentiert werden. „Deswegen fordern wir, dass Sekundärrohstoffe, analog zu den Regelungen in der EU-Verordnung zu Konfliktrohstoffen, vom Lieferkettengesetz ausgenommen werden.“

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 03/2021, Seite 12, Foto: Marc Weigert)