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Neue Herausforderungen: Zwischen Vielseitigkeit von aufbereiteten Metallen und der Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen

Das italienische Unternehmen Com.Steel Spa handelt mit Eisen- und Metallschrott, Kupfer und Stahl und versucht, den unterschiedlichsten Abfallsorten ein „zweites Leben“ zu geben. Im folgenden Interview sprach Panizzolo Recycling Systems mit Andrea Pensotti, Inhaber von Com.Steel Spa, darüber, wie die aktuelle Pandemie den Markt beeinflusst. Außerdem diskutierten sie, was sich verändert hat und was in Zukunft passieren könnte.

Zu Beginn des Jahres 2020 war geplant, dass Sie Ihren alten Hauptsitz verlassen. Was ist seitdem passiert und was hat sich nach einem schwierigen Jahr, bedingt durch die Pandemie, verändert?
Aufgrund der Pandemie mussten wir unseren Umzug in die neue Zentrale um drei Monate verschieben. Am 11. Januar 2021 haben wir das neue Werk eingeweiht. Zur gleichen Zeit wurden alle Tests für die neue Hammermühle Panizzolo Mega 1500 abgeschlossen. Diese ist nun auch in Betrieb.

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Foto: Panizzolo S.r.l.

Die Marktentwicklung im zweiten Halbjahr 2020 führte zu Veränderungen in der Nachfrage und im Angebot von Schrott. Wir konzentrierten uns deshalb zusätzlich auf andere Arten von zugelieferten Metallen. Natürlich mussten wir auch unseren Zeitplan anpassen. Derzeit arbeiten wir mit einer Produktionskapazität von 50 Prozent. Ziel ist aber, diese bis zum Ende des Jahres auf 80 Prozent zu erhöhen.

Im Allgemeinen war unser Sektor weniger extrem von der Pandemie betroffen. Das Jahr 2020 begann sehr positiv, und trotz eines zweimonatigen Produktionsstopps verzeichneten wir am Ende des Jahres nur ein Defizit von drei Prozent. Am Ende wurde deutlich, dass die wahren Gewinner diejenigen waren, die in der Lage waren, ihren Recyclingzyklus zu differenzieren.

Wie würden Sie die Situation zu Beginn dieses Jahres beschreiben?
Zu Beginn des Jahres 2021 ist die Nachfrage nach Rohstoffen sprunghaft angestiegen. Der Produktionsrückgang des letzten Jahres weicht einer allmählichen Erholung, die innerhalb der Unternehmen deutlich wird. Daher steigt die Nachfrage stetig an. Nun ist allerdings ein gewisser Mangel an einigen Schrottsorten zu verzeichnen. Dementsprechend leiden wir in unserer Branche sowohl unter negativen als auch unter positiven Folgen. Deshalb ist Flexibilität ein Schlüsselwort – jetzt mehr denn je.

Was ist für die Zukunft geplant?
Wir wollen uns noch mehr auf die Behandlung von Metallen und die Diversifizierung der verarbeiteten Materialien konzentrieren. Das ist auch der Grund, warum wir im Januar sofort begonnen haben, mit der neuen Schleif- und Sortieranlage von Panizzolo zu arbeiten. Da wir auf Qualität setzen, wird sich die neue Panizzolo-Anlage auf die Aufbereitung von Dosen aus Siedlungsabfällen konzentrieren. Im April werden wir die Überarbeitung der mobilen Trommelmühle Flex 1300 abschließen.

Wie bereits erwähnt, landet bei uns nichts auf der Mülldeponie. Das Trennsystem der Mega 1500 ermöglicht es uns, viele inerte Fraktionen rückzugewinnen. Glasstaub zum Beispiel wird weiterverkauft, um neue Behälter zu produzieren, während die Scherben für Energieaufbereitungsanlagen genutzt werden können, wodurch ein kontinuierlicher Produktionskreislauf entsteht.

Wo wir gerade von der neuen Panizzolo-Anlage für die Behandlung von Dosen sprechen: Sind Sie zufrieden?
Dank der Erfahrung, die wir bei der Nutzung der vorherigen Panizzolo-Maschinen gesammelt haben, konnten wir zusammen mit unserer technischen Abteilung die Anlage innerhalb unserer neuen Bereiche perfektionieren, sodass wir eine vollständige und kontinuierliche Aufbereitung durchführen können.

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Foto: Panizzolo S.r.l.

Unsere Mitarbeiter wurden hinsichtlich der verschiedenen Bearbeitungsphasen eingewiesen und geschult. Und jetzt, um die Testphasen abzuschließen, arbeiten wir mit den Technikern von Panizzolo an der Programmierung. In der Tat ist die Software-Optimierung der Hammermühle von grundlegender Bedeutung, und alle notwendigen Änderungen müssen für die korrekte Einstellung der Maschine vorgenommen werden. Was Verschleiß, Wartung und Nutzung angeht, war die Panizzolo-Hammermühle Flex 1300 eine sichere Sache. Genau das erwarten wir auch von der neuen Mega 1500.

Wir sind zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Panizzolo. Wir kennen Panizzolo schon seit Jahrzehnten, und ihre engagierten Servicetechniker sind absolut verlässlich.

Welchen Herausforderungen müssen Sie sich Ihrer Meinung nach im Jahr 2021 und in den kommenden Jahren stellen?
Es wird vor allem notwendig sein, anspruchsvollere Anlagen zu installieren, um an der Spitze zu bleiben. Nicht alle Unternehmen gehen in diese Richtung, da sie Angst haben und sich schwertun, einen Investitionsplan für die nahe Zukunft aufzustellen. Bei Com.Steel wird der Einstieg in neue Technologien ein wichtiges Diskussionsthema für das Budget 2022/2023 sein.

www.comsteelspa.com [3]
www.panizzolo.it [4]

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 06/2021, Seite: 46, Foto: Panizzolo S.r.l.)

 

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