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Schrottmarkt kompakt: Die Hochpreisphase hält weiter an

Das HWWI – Hamburgisches WeltWirtschafts Institut stellte im Juni auf den Eisenerzmärkten nur leichte Preissteigerungen gegenüber dem Vormonat fest. Begründet wird die Entwicklung damit, dass China seine Stahlproduktion reduzieren muss, um seine CO2-Emissionsziele zu erreichen. Stahlschrott sowie legierte Schrotte wurden wegen der hohen Eisenerzpreise weiterhin stark nachgefragt.

Die Europäische Union verlängerte die Schutzmaßnahmen für die Stahlindustrie – Importzölle für Stahl aus Drittländern – bis zum 30. Juni 2024. Die europäischen Stahlwerke meldeten eine gute Auftragslage bis Jahresende und auch darüber hinaus. Nach Informationen von Marktteilnehmern stiegen im Berichtsmonat Juni (Redaktionsschluss dieser Ausgabe war der 19. Juli 2021) aufgrund des knappen Angebots an Neuschrotten die Schrottpreise pro Tonne noch einmal um 45 bis 70 Euro. Für Juli wurden gleichbleibende Preise erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Preise mehr als verdoppelt. Es ist davon auszugehen, dass Stahlschrott auch in den nächsten Monaten stark nachgefragt wird und die Hochpreisphase weiter anhält. Unklar ist, ob und wann die türkischen Werke von ihrer Strategie abrücken und wieder Stahlschrott zu diesen hohen Preisen kaufen werden. Bei NE-Metallen und insbesondere Kupfer, Nickel und Zink waren im Juni Preisabschwächungen zu beobachten, was auch einem zunehmend festeren US-Dollar geschuldet war. Die Aluminiumpreise haben nur leicht nachgegeben. Die Nachfrage nach Kupfer- und Aluminiumschrotten stellt sich als „gut“ dar. Wie vom HWWI weiter zu erfahren war, verkaufte China Kupfer aus staatlichen Lagerbeständen, um den extremen Preisanstiegen an den Kupfermärkten in den letzten Monaten entgegenzuwirken. Infolgedessen fielen die Kupferpreise um durchschnittlich 5,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die chinesischen Behörden kündigten die gleiche Vorgehensweise auch für Aluminium und Zink an.

 

 

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 08/2021, Seite: 45, Foto: EU-R Archiv)

 

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