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Getecha-Folienschneider: Wenn aus Streifen Schnipsel werden

Sobald bei Produktion, Verarbeitung und Veredelung von Kunststoff- und Aluminiumfolien größere Volumen von Endlosstreifen aus dem Randbeschnitt entstehen, steigt die prozesstechnische Anforderung, diese Reste zu re-konditionieren, wiederaufzubereiten und möglichst verlustfrei in den Materialkreislauf zurückzuführen.

Die Getecha-Folienschneider bewähren sich als Prozessstufe der Re-Konditionierung. Die Modelle FS 200 und FS 300 sind speziell ausgelegt für das effiziente Zerkleinern der Endlosstreifen aus dem Randbeschnitt von Folienverarbeitungsanlagen. Sie benötigen den Angaben nach sehr wenig Platz, lassen sich einfach in Absaug- oder Gebläseströme integrieren und können zudem mit den Trichtermühlen der RotoSchneider-Serie von Getecha kombiniert werden. Im Rahmen der Materialaufbereitung und -verwertung kommen sie nicht nur bei der Herstellung und Verarbeitung von Kunststoff- und Aluminiumfolien zum Einsatz, sondern auch in den Produktionslinien der Papier-, Vliesstoff- und Furnierindustrie. Sogar für die Zerkleinerung von Endlosspänen aus der Metallbearbeitung werden sie verwendet. Hier verwandeln die Folienschneider die mitunter recht lang auslaufenden Endlosspäne – etwa aus Drehmaschinen – in kurze Späneschnipsel. Das Entstehen schwierig zu handhabender Spänehaufen wird somit verhindert und das Schütt- und Transportvolumen reduziert.

Spannungsfreier Einbau
Sowohl der FS 200 als auch der FS 300 lassen sich spannungsfrei mit zwei Kompensatoren in die Rohrleitungssysteme der Absauganlagen von Folienverarbeitungslinien einbauen. In ihrer Konstruktion sind sich die Folienschneider auf den ersten Blick zwar sehr ähnlich; es gibt allerdings auch einige relevante Unterschiede. Ein robustes Gusseisen-Gehäuse und ein leistungsfähiges Schneidwerk, in dem ein stählerner Rotor mit zwei nachschleifbaren Rotormessern und einem justierbaren, ebenfalls nachschleifbaren Statormesser arbeitet, gehören zu den wichtigsten Gemeinsamkeiten. Erwähnenswertes hierbei: Die Welle des Zwei-Messer-Rotors ist nicht durchgehend ausgeführt, sodass der Rotor dem Abluftstrom kaum Widerstand entgegenstellt und der Folienschneider von einer größtmöglichen Luftmenge passiert werden kann.

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Einlauföffnung des FS 300 (Foto: Getecha GmbH)

Sind besonders hohe Durchsätze zu bewältigen, empfiehlt sich allerdings der Einsatz des Vier-Messer-Rotors aus dem Getecha-Portfolio (Option). Von praktischer Bedeutung werden die Unterschiede zwischen den beiden Folienschneidern, sobald der konkrete Anwendungsfall feststeht. Der FS 200 hat eine Antriebsleistung von 2,2 kW und ist konzipiert für einen Luftdurchsatz von 4.000 Kubikmetern pro Stunde. Seine Einlauföffnung ist 205 x 160 Millimeter groß. Rotor und Schneidkreis haben jeweils einen Durchmesser von 200 Millimetern. Dabei kann der Schnittspalt sehr fein auf nur 0,02 bis 0,03 Millimeter eingestellt werden. Dies ermöglicht das Zerkleinern extrem dünner Folien- oder Papierstreifen. Erreicht wird dieser enge Schnittspalt unter anderem durch die Verwendung hochpräziser Lager und eines sehr verwindungssteifen Gehäuses.

Der FS 300 ist etwas größer und verfügt über eine Einlauföffnung von 256 x 230 Millimetern. Sein Rotor wird von einem Elektromotor mit 3,0 kW Leistung angetrieben und hat einen Durchmesser beziehungsweise Schneidkreis von 300 Millimetern. Getecha empfiehlt diesen Folienschneider vorrangig für etwas gröbere Anwendungen mit höheren Luftdurchsätzen von bis 6.000 Kubikmetern pro Stunde.

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In den Komplettlösungen von Getecha übernehmen die Folienscheider des Unternehmens – hier ein FS 200 – die Prozessstufe der Vorzerkleinerung (Foto: Getecha GmbH)

Systemlösung mit Mühle
Die Folienschneider von Getecha gehen meist als einbaufertige Einheiten an die Hersteller von Gebläse- und Absauganlagen. Hier werden sie in der Regel als Komponente der Vorschneidestufe integriert. Aber auch Folienhersteller und -verarbeiter, die ihre Absauganlagen nachträglich mit zusätzlichen Folienschneidern ausrüsten müssen, stattet das Unternehmen mit den FS 200/300 aus. Darüber hinaus liefert Getecha immer häufiger komplette Zerkleinerungslinien. Hierbei werden die Folienschneider mit den Trichtermühlen des hauseigenen RotoSchneider-Sortiments kombiniert. In der Praxis kann das beispielsweise so aussehen: Die von einem Gebläse über einer abgedichteten Mühle erzeugte Absaugluft und die verwirbelten Endlosstreifen durchströmen den oder die vorgeschalteten Folienschneider. Kunststoff-, Papier- und Alustreifen verschiedener Anfallstellen können dabei über mehrere Absaugdüsen zusammengeführt und in einem oder zwei FS 200/300 vorzerkleinert werden.

Anschließend gelangen die vorgeschnittenen Teile mit dem Absaugstrom zur Feinzerkleinerung in die Mühle und das hier erzeugte Mahlgut in einen Zyklon-Abscheider. Sofern das Gebläse hinter dem Zyklon positioniert ist, wird zusätzlich eine Zellenradschleuse am Materialausgang des Zyklons installiert. Erfahrungsgemäß ist dies vor allem bei verschleißintensiven Anwendungen empfehlenswert. Im Falle der Komplettlösungen übernimmt Getecha die gesamte Projektierung und Realisierung der Anlage mitsamt der Steuerungstechnik und – falls gewünscht – auch der Verpackung und Inbetriebnahme.

www.getecha.de [3]

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 09/2021, Seite 47, Foto: Getecha GmbH)