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Recyclingfähigkeit von Verpackungen: Neuer Mindeststandard

Hersteller bestimmter Verpackungen müssen sich an dualen Systemen beteiligen, damit die Verpackungen gesammelt, sortiert und verwertet werden. Seit 2019 sind die Entgelte hierfür auch danach zu bemessen, wie gut sich eine Verpackung recyceln lässt. Der Mindeststandard dafür, wie die Recyclingfähigkeit zu ermitteln ist, wurde nun an neue Entwicklungen im Verpackungssektor angepasst.

Damit die Recyclingfähigkeit der Verkaufs- und Umverpackungen, die nach Gebrauch typischerweise beim privaten Endverbraucher als Abfall anfallen, methodisch auf einheitlicher Basis ermittelt wird, veröffentlicht die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) im Einvernehmen mit dem Umweltbundesamt (UBA) seit 2019 jährlich bis zum 1. September einen Mindeststandard zur Bemessung der Recyclingfähigkeit.

Das UBA sieht den verbindlichen Mindeststandard als wichtige methodische Basis für die Ermittlung der Recyclingfähigkeit von systembeteiligungspflichtigen Verpackungen an. Er gibt Mindestkriterien unter Berücksichtigung der Praxis der Sortierung und Verwertung vor. Bei der Ermittlung der Recyclingfähigkeit sind danach mindestens folgende Anforderungen zu berücksichtigen:

Berücksichtigung des Entsorgungsweges eingefügt
Die Anforderungen für diese Kriterien wurden entsprechend den Entwicklungen im Verpackungssektor aktualisiert und geschärft. Ergänzend kam hinzu, dass Verpackungen aus mehreren Bestandteilen immer als Ganzes zu bewerten sind, wenn ihre Komponenten beim Ge- oder Verbrauch beziehungsweise bei Transport- und Sortiervorgängen nicht zwangsläufig getrennt werden. Wegen der starken Zunahme von beschichteten Papierverpackungen und Papierverbunden als Ausweichbewegung zu reinen Kunststoffverpackungen wurde die Berücksichtigung des Entsorgungsweges eingefügt. Faserbasierte Verbundverpackungen, die nicht als Verbund erkennbar sind, werden fälschlicherweise (teilweise) in der Papiersammlung entsorgt und können dann nicht oder nicht so gut recycelt werden. Für Verpackungen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen und Naturmaterialien wurde aufgrund des hohen öffentlichen Interesses beispielhaft klargestellt, dass für diese derzeit in Deutschland in aller Regel kein Recycling erfolgt.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 10/2021, Seite 8, Foto: O. Kürth)