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Recycling von Hochleistungsdämmstoffen in Europa fördern

Einsparungen von jährlich einer Million Tonnen Abfall, 2,9 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und 150 Millionen Euro an Verbrennungskosten ab 2040: Das ist das ehrgeizige Ziel des neuen paneuropäischen Projekts „Circular Foam“.

Das von der EU geförderte und vom Polymerunternehmen Covestro koordinierte Leuchtturmprojekt soll eine vollständige Kreislauf-Wertschöpfungskette für Rohstoffe für Polyurethan-Hartschäume aufbauen, die als Dämmmaterial in Kühlschränken und in der Bauindustrie Verwendung findet.

„Um Klimaneutralität zu erreichen, müssen wir die Treibhausgasemissionen im Bausektor sowie bei Heizung und Kühlung drastisch reduzieren. Dies kann durch die Dämmung von Gebäuden und Kühlschränken mit hochwertigen Materialien wie Polyurethan-Hartschaumstoffen erreicht werden“, erklärt Covesto-Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Steilemann. Allerdings – muss er eingestehen – gibt es bislang trotz Haushaltsgeräte-Sammlung kaum ordnungsgemäße Recyclingverfahren oder geschlossene Wertschöpfungskreisläufe. „Mit dem Projekt Circular Foam wollen wir einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dies zu ändern und ein innovatives Kreislaufwirtschaftsmodell in diesem Bereich zu etablieren, das sich leicht auf ganz Europa übertragen lässt“, betont Markus Steilemann.

Für ein nachhaltiges Kreislaufsystem
Insgesamt zielt das Circular Foam-Projekt darauf ab, den bestehenden Materialkreislauf in mehrfacher Hinsicht zu verbessern und ein neues nachhaltiges Kreislaufsystem für Polyurethan-Hartschaum zu schaffen. Die Forschung wird sich nicht nur auf die Entwicklung zweier neuartiger chemischer Recyclingwege für Altmaterialien konzentrieren: Es soll auch dazu beitragen, entsprechende Logistik- und Abfallsammelsysteme einzurichten und zu demonstrieren, Demontage- und Sortierlösungen zu erarbeiten sowie das Design zukünftiger Produkte und Materialien für eine verbesserte Recyclingfähigkeit zu optimieren.

22 Partner aus neun Ländern
Das Projekt konzentriert sich auf das Recycling von Kühlschränken und Bauabfällen in mehreren ausgewählten Modellregionen. Dazu gehören die Industrie- und Bergbauregionen „Rheinisches Revier“ in Nordrhein-Westfalen und Schlesien in Polen sowie der Großraum Amsterdam in den Niederlanden. Anhand der Fallstudien soll eine systemische Lösung erarbeitet werden, die auf andere Regionen übertragen werden kann. Auf diese Weise wird das Projekt auch zur Mission von Horizon Europe beitragen, die vorsieht, dass bis 2030 mindestens 150 Regionen in ganz Europa klimaresilient werden. Das Vorhaben, den Materialkreislauf für Polyurethan-Hartschaumstoffe zu schließen, bringt 22 Partner aus neun Ländern aus Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2021, Seite 43, Foto: Alice Markham / wikimedia)

 

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