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Bioabfallsammlung: c-trace entwickelt selbstlernendes System zur Detektion von Störstoffen

Optische Kamera am Sammelfahrzeug übernimmt automatische Kontrolle.

Auf der IFAT 2022 feierte eine Technologie Premiere, mit der Städte und Kommunen zukünftig die verschärften Grenzwerte in der kommenden novellierten Bioabfallverordnung einhalten können. c-detect heißt das neue selbstlernende Störstofferkennungssystem von c-trace, eines der führenden IT-Systemhäuser für die Entsorgungswirtschaft. In Kombination mit dem Identifikationssystem c-ident wird so eine gesamtheitliche Lösung mit Rückwirkung auf das Entsorgungsverhalten des Bürgers geschaffen.

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Viel zu häufig landen im Biomüll Störstoffe, die den Recyclingprozess aufwändig und teuer oder sogar unmöglich machen. Dem neuen System zur Störstoff­erkennung c-detect entgeht nichts, und es bietet eine sichere Nachweisführung von Verunreinigungen und deren Verursachern (Foto: c-trace)

„Im Rahmen der Fortentwicklung der Kreislaufwirtschaft spielt die Qualität von Stoffströmen eine immer wichtigere Rolle. Die Novelle der Bioabfallverordnung setzt hier unmissverständliche Zeichen“, erklärt Michael Eikelmann, Geschäftsführer bei c-trace und langjähriger Kenner der Branche. „Um mehr Sortenreinheit zu erzielen, müssen die Störstoffe bereits bei der Sammlung bewertet und reduziert werden. Genau hier setzen wir mit dem neuen System an und nutzen dazu künstliche Intelligenz.“

Um die Stoffreinheit von Bioabfällen – vor allem gegenüber Kunststoffen – abzusichern, steht mit c-detect ein System zur Detektion von Störstoffen in den zur Entsorgung bereitgestellten Bioabfallbehältern zur Verfügung. Dazu nutzt c-trace die Technologie des computerbasierten Sehens (Computer Vision, CV). Das System schaut sprichwörtlich mit einer Kamera in jede Biotonne und bewertet den Inhalt mittels angelernter künstlicher Intelligenz.

Kontrolle, Bewertung und Reduzierung in einem System
Mit der optischen Prüfung der zur Abfuhr bereitgestellten Biotonnen auf Verunreinigungen beginnt die Sicherstellung der Kontroll- und Grenzwerte der Bioabfallverordnung bereits an der Quelle. Die von den Bürgern verursachten Fehlwürfe werden in ihrer Vielfalt geprüft. Im Falle von Reklamationen durch die Verursacher kann durch die gesicherte Datenlage der Beweis zur Rechtmäßigkeit von förderlichen Handlungen im Rahmen der jeweiligen Abfallsatzung angetreten werden.

Die generierten Daten ermöglichen sowohl Beratungs- und Ordnungsmaßnahmen wie auch ein gezieltes Stoffstrommanagement. Als Mittel der Zuordnung zum Verursacher dient dabei das bewährte Identsystem c-ident. Nur so lässt sich der Kreis schließen und dem Bürger die Qualität des Bioabfalls zuordnen, ist c-trace überzeugt: „Eine potentielle Arbeits- und Gesundheitsbelastung von Mitarbeitern bei manuellen Kontrollen wird vermieden. Zudem lässt sich mit einem automatisierten System eine 100-prozentige Abdeckung der Kontrolle erreichen – und dies, ohne zusätzliches Personal einzustellen. Die sichere Nachweisführung von Verunreinigungen und deren Verursachern ist Basis weiterer Schritte zur Qualitätsverbesserung von Bioabfällen bis hin zum sauberen Endprodukt. Eine verlässliche Sicherung der Bioabfallverwertung in ökologischer und ökonomischer Hinsicht wird so durch ein verbundenes Qualitätsmanagement entlang des gesamten Entsorgungsweges gewährleistet.“

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c-detect macht sich computerbasiertes Sehen zunutze. Das System erkennt nicht nur Störstoffe, sondern klassifiziert diese auch. KI sorgt dafür, dass das System fortlaufend lernt, alle Arten von Störstoffe zu erkennen und exakt
einzuordnen (Foto: c-trace)

Entscheidungsbasis für die Stoffstromlenkung
Die gesonderte Verarbeitung besonders verschmutzter Chargen kann mit c-detect zielgerichtet gesteuert werden. Auch auf die Kompost- und Vergärungsanlagen wirkt sich das positiv aus, sagt c-trace: „Aufbereitungstechnik und Betriebsaufwand werden entlastet und können effizienter betrieben werden. Durch die Minimierung des Restmüllaufkommens sinken die Entsorgungskosten bei gleichbleibender Anlagentechnik. c-detect wirkt sich sowohl ökonomisch wie ökologisch positiv aus: verbesserte Recyclingquoten, weniger CO2- und Feinstaubbelastung durch die gezielte Steuerung der Abfallsammelfahrzeuge beim Stoffstrommanagement, weniger Mikroplastik in den Böden und höheres Umwelt- und Recyclingbewusstsein bei den Bürgern.“

Das neue System zur Störstofferkennung wird bis zum Ende des Jahres zur Verfügung stehen. Aktuell befindet sich c-detect in der Trainingsdatensammlungsphase mit den Umweltbetrieben Bielefeld. Auf der IFAT stellte c-trace einen Prototyp vor und zeigte anschaulich, wie künstliche Intelligenz funktioniert und welches Potenzial sie für andere Anwendungen bieten könnte.

c-trace mit Hauptsitz in Bielefeld und weiteren Stützpunkten in Deutschland, Großbritannien, Polen und den Niederlanden nimmt die Aufgaben der Kunden persönlich: „Partnerschaftlich, Hand in Hand erarbeiten wir die optimale Lösung.“ Dabei greift das Unternehmen auf umfangreiches Know-how in der Abfallwirtschaft und entwickelte Standards zurück.

www.c-trace.de [3]

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 07/2022, Seite 36, Foto: c-trace)

 

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