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Scheibenverteiler mit KI

Reststoffe sicher trennen: Mit der Entwicklung des DiscSpreader automove zeigt Westeria, wie sich Recyclinganlagen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) weiter optimieren lassen.

Das neu vorgestellte Gerät verteilt gemischte Wertstoffe wie Kunststoffe, Holz, Kompost, Schrott, Schlacke mit optimaler Gleichmäßigkeit, insbesondere auf Beschleunigungsbändern von optischen Sortierern und NE-Abscheidern. Dadurch lässt sich das so verteilte Material beim nachfolgenden Sortieren noch leichter sowie mit erheblichen Effizienz- und Durchsatzsteigerungen trennen, betont Westeria. Des Weiteren reduziere der DiscSpreader automove Störungen im Prozessablauf und steigere somit die Qualität der Aufbereitung insgesamt.

Schnell ein großer Erfolg
Zuverlässiges Sortieren ist bekanntlich essenziell für das erfolgreiche Recycling gemischter Stoffströme. Zugleich erfordert der Einsatz leistungsstarker Trennaggregate hohe Investitionen. Aufgrund einer suboptimalen Material­verteilung bleiben diese Maschinen aber oft weit unter ihrem Potenzial, weiß Felix Poth, Geschäftsführer von Westeria: „Anlagenbetreiber tolerieren heute häufig ein mittelmäßiges Verteilbild aufgrund einer nicht optimalen Wartung der Verteilaggregate. Dies ist ein Grund, warum unser wartungsarmer DiscSpreader schnell ein großer Erfolg wurde.“

Um diesen weiter zu optimieren, sodass Veränderungen im Materialstrom nicht mehr zu Verschlechterung der Verteilung führen, hat das Unternehmen gemeinsam mit KI-Experten der TH-Köln den DiscSpreader automove entwickelt. Dieser neue Einscheibenverteiler reagiert laut Westeria unmittelbar auf variierende Materialströme und setzt eine neue Benchmark hinsichtlich einer kontinuierlich gleichmäßigen Verteilung. Das System ist platzsparend konstruiert und lässt sich so zum Beispiel direkt auf das Zuführband des Sortieraggregats montieren.

Manuelles Nachjustieren nicht erforderlich
Nach den Erläuterungen von Poth erfassen zwei in Förderrichtung hinter der Scheibe positionierte Kameras die aktuelle Materialverteilung auf dem Band und stellen die Bilder der künstlichen Intelligenz zur Verfügung. Die KI nutzt ihr selbst erlerntes Wissen zur Generierung von Steuersignalen, um die Position und Ausrichtung der Scheibe in Echtzeit zu variieren, sodass bereits geringfügige Unregelmäßigkeiten der Verteilung in kürzester Zeit ausgeglichen werden können. Ein manuelles Nachjustieren ist nicht mehr erforderlich, versichert Felix Poth: „Damit schaffen wir auch bei stark variierenden Stoffströmen optimale Voraussetzungen für nachfolgende Schritte wie die NIR-Sortierung oder das Windsichten.“

Die technische Umsetzung erfolgt mit Hilfe eines servo-elektrisch über Hubzylinder angetriebenen Schlittens, der in Führungsprofilen über dem Förderband läuft sowie längs und quer zur Bandbewegung verfahrbar ist. Daran ist ein in Förderrichtung ausgerichteter Tragarm befestigt, der sich um seine Achse drehen lässt, um die Neigung der an seinem Ende aufgehängten Scheibe zu verändern. Der neue DiscSpreader automove lässt sich wie schon sein Vorgänger flexibel aus allen Richtungen beschicken und eignet sich sogar für das Verteilen von schwingungsabsorbierenden Ultraleichtstoffen. Er ist serienmäßig mit Tools für die Sensordatenübermittlung, die Fernwartung sowie die Dokumentation und Auswertung ausgestattet. Auf der IFAT 2022 präsentierte Westeria das neue System erstmals einer breiten Öffentlichkeit im Betrieb.

www.westeria.de [1]

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 07/2022, Seite 39, Foto: Westeria GmbH)